Wo kommt Kaffee eigentlich her

17. November 2021

Kaffee gehört zu den Lieblingsgetränken der Deutschen. Doch wo kommt Kaffee eigentlich her? Stimmt es, dass er den Blutdruck erhöht und dass das schwarze Gold süchtig macht? Und gibt es wirklich Kaffee, der aus Fäkalien besteht? Unser Kaffeeexperte Till Robert, Geschäftsführer der Zuiano Coffee GmbH in Bremen, hat diese Fragen beantwortet.

Wo kommt Kaffee eigentlich her?

„Bevor sich der geliebte Koffein-Lieferant in die Tasse ergießt, legt er tausende Kilometer aus dem sogenannten Kaffeegürtel zurück. Dort, im frostfreien, feucht-trockenen Wechselklima mit Passatwinden, wächst die Coffea-Pflanze, aus der die Bohnen gewonnen werden. Die Hochlandbohnen stammen, wie der Name schon sagt, von Pflanzen aus Kolumbien, Guatemala, Brasilien, Costa Rica, Nicaragua, Kenia, Tansania, Äthiopien und Indien, die in hohen Lagen wachsen. Doch Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Zum einen unterscheiden sich die Samen der Früchte der jeweiligen Pflanze, zum anderen bestimmen Anbaugebiet und Lage der Gewächse den Geschmack. Dieser definiert sich über unterschiedliche Faktoren: Aroma, Säure, Frische, Nachgeschmack und Röstverfahren. Je nach Sorte und Anbaugebiet der jeweiligen Kaffeepflanze variiert die Qualität.“

Wo kommt Kaffee her

Erhöht Kaffee den Blutdruck?

„Kommt darauf an. Forscher der Harvard University in Boston wiesen nach, dass regelmäßiges Kaffeetrinken den Blutdruck langfristig nicht in die Höhe treibt. Wenn überhaupt, zeigt sich der Genuss des Heißgetränks nur kurzfristig mit steigenden Werten. Bei regelmäßigem Konsum kommt ein erhöhter Blutdruck aufgrund des Gewöhnungseffektes nach zwei bis drei Wochen gar nicht mehr vor oder lässt zumindest nach. Herzkranke und Menschen mit dauerhaft hohem Blutdruck sollten auf entkoffeinierte Sorten umsteigen, die erst gar keine erhöhten Werte begünstigen.“


Wo kommt Kaffee eigentlich her -

Macht Kaffee süchtig?

„Im Durchschnitt trinkt jeder Bundesbürger jährlich 149 Liter Kaffee – damit ist er das Lieblingsgetränk der Deutschen und platziert sich noch deutlich vor Mineralwasser mit 137 und Bier mit 105,5 Litern pro Jahr. Umso verwunderlicher, dass sich trotz steigender Tendenz immer noch Irrtümer über das Heißgetränk halten. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass es keine Abhängigkeit im Sinne einer Sucht gibt. Denn starke körperliche oder psychische Folgen wie durch Alkohol oder Drogen bleiben gänzlich aus. Zwar treten bei regelmäßigen Kaffeetrinkern hin und wieder Kopfschmerzen auf, wenn sie auf Koffein verzichten, aber diese verschwinden in der Regel auch so schnell wieder, wie sie gekommen sind.“

Gibt es Kaffee, der aus Fäkalien besteht?

Skurril, aber wahr. Experten gewinnen den sogenannten Kopi Luwak, auch als Katzenkaffee bekannt, mithilfe der Zibetkatze. Bevorzugt isst dieser wieselähnliche Baumbewohner Kaffeefrüchte, von denen er ausschließlich das Fruchtfleisch verdaut – die Bohnen scheidet das Tier wieder aus. Diese lassen sich dann wunderbar rösten und sind im Geschmack sehr vollmundig. Feinschmecker geben für den daraus entstehenden edlen Tropfen, von dem jährlich nur rund 230 Kilogramm hergestellt werden, übrigens bis zu 355 Euro pro Pfund aus.

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