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In der Welt der Schokoladenliebhaber nehmen Pralinen einen ganz besonderen Platz ein. Diese köstlichen, schokoladenüberzogenen Leckerbissen haben eine faszinierende Geschichte, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Es ranken sich verschiedene Theorien um den Ursprung der Praline und die Herkunft ihres Namens.
Theorien zur Erfindung der Praline
Eine der bekanntesten Theorien führt die Erfindung der Praline auf Jean Neuhaus, einen Schweizer Apotheker mit italienischen Wurzeln, zurück. Seine Familie hatte den Namen „Neuhaus“ bei ihrer Ankunft in der Schweiz als Übersetzung von „Casanova“ angenommen.
Jean wollte zunächst Arzt werden und studierte in Grenoble Medizin. Sein sensibles Temperament und seine Angst vor Blut aber ließen ihn zweimal scheitern. So entschied er sich schließlich für eine Laufbahn als Apotheker. 1857 kam er nach Brüssel und eröffnete sein Ladengeschäft in der angesehenen Galérie de la Reine.
Neuhaus, der seine Apotheke betrieb, umhüllte seine bitteren Medikamente mit einer dünnen Schicht Schokolade, um sie für seine Kunden schmackhafter zu machen. Diese Innovation legte den Grundstein für die Weiterentwicklung der belgischen Praline.
Sein Enkel schließlich, Jean Neuhaus Jr., erfand im Jahr 1912 die Praline, wie wir sie heute kennen. Er stellte allein den Genuss in den Vordergrund und überzog anstatt von Medizin nun feine süße Füllungen mit Schokolade.
Seine Frau Louise Agostini entwickelte 1915 passend zu den Pralinen die Ballotin-Verpackung, in der die Produkte zugleich stilvoll und sicher transportiert werden können. In dieser eleganten Form gelangen die Pralinen sogar bis in das belgische Königshaus, welchem Neuhaus seit vielen Jahren als offizieller Hoflieferant zu Diensten steht.
Herkunft des Namens „Praline“
Der Name „Praline“ hat unterschiedliche Erklärungsansätze. Eine Theorie leitet ihn von dem französischen Wort „praline“ ab, das ursprünglich eine mit Zucker überzogene Mandel bezeichnete. Da die ersten Pralinen oft Mandeln oder andere Nüsse enthielten, könnte der Name daher stammen.
Eine andere Theorie bezieht sich auf den oben erwähnten César du Plessis-Praslin und leitet den Namen von seinem Nachnamen „Praslin“ ab, der im Laufe der Zeit zu „Praline“ wurde.
Unabhängig von ihrem genauen Ursprung haben sich Pralinen zu einem Inbegriff des Genusses entwickelt und begeistern Naschkatzen auf der ganzen Welt mit ihrer einzigartigen Kombination aus zarter Füllung und knackiger Schokoladenhülle.
Was macht einer Praline zu einer Praline?
Die Kombination aus einer geschmackvollen Füllung, dem knackigen Schokoladenüberzug, der handwerklichen Fertigung mit hochwertigen Zutaten und der dekorativen Form machen eine Praline zu dem, was sie ist – ein kleines Meisterwerk der Schokoladenkunst.
Eine Praline zeichnet sich durch diese charakteristische Merkmale aus, die sie von anderen Schokoladenprodukten unterscheiden:
1. Füllung
Das zentrale Merkmal einer Praline ist ihre Füllung im Inneren. Diese kann aus einer Vielzahl von süßen Zutaten wie Nougat, Marzipan, Nugat, Früchten, Likören, Sahne oder Butter bestehen. Die Füllung verleiht der Praline ihren unverwechselbaren Geschmack.
2. Schokoladenüberzug
Die Füllung wird von einer Hülle aus temperierter Kuvertüre (hochwertiger Schokolomasse) umgeben. Dieser Schokoladenüberzug ist glatt, glänzend und hat eine knackige Konsistenz, die einen schönen Kontrast zur weichen Füllung bildet.
3. Handwerkliche Herstellung
Pralinen werden in der Regel in aufwendiger Handarbeit hergestellt. Die Zubereitung der Füllung, das Formen und Überziehen mit Schokolade erfordern viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl.
4. Form und Dekoration
Pralinen können verschiedene Formen wie Kugeln, Rechtecke oder fantasievolle Figuren haben. Oft werden sie mit Zutaten wie Nüssen, Streuseln oder Schokoraspeln dekorativ verfeinert.
5. Hohe Qualität
Für hochwertige Pralinen werden nur beste Zutaten wie Butter, Sahne, Nüsse und Kuvertüre aus Edelkakao verwendet. Billige Füllungen oder Überzugsmassen aus minderwertiger Schokolade disqualifizieren ein Produkt als „echte“ Praline.
Pralinen in aller Welt
Die Welt der Pralinen ist vielfältig und jede Region hat ihre eigenen Traditionen und Spezialitäten hervorgebracht. Während die klassische europäische Praline üblicherweise aus einer in Nougatmasse und Schokolade eingegossenen hochwertigen Nuss oder Steinfrucht besteht und mit Konfitüre oder Nussraspeln verziert wird, unterscheidet sich die belgische Praline durch ihren Kern aus einer Füllung aus hochwertiger Zucker- oder Marzipanmasse. Diese Masse wird je nach Praline und Hersteller in verschiedensten Geschmacksrichtungen und Farben zubereitet. Zu den berühmtesten Vertretern der belgischen Pralinen zählen die sogenannten „Meeresfrüchte“ mit ihrem unverwechselbaren Aussehen aus schwarzer und weißer Schokolade. Auch die Mozartkugel, obwohl meist in Österreich produziert, ist vom Aufbau her eine belgische Praline.
Jenseits des Atlantiks hat die amerikanische Praline ihre Ursprünge im 19. Jahrhundert in New Orleans. Im Gegensatz zu ihren europäischen Verwandten enthält sie einen Kern aus Sahne, der aus Zucker, Butter und Sahne oder Buttermilch heiß produziert wird. Nach dem Abkühlen werden diese Kerne dann auf die übliche Weise mit Schokolade überzogen.
So unterschiedlich die Pralinen auch sein mögen, eint sie doch die Fähigkeit, die Sinne mit ihrer einzigartigen Kombination aus zarter Füllung und knackiger Schokoladenhülle zu verzaubern und Genussmomente zu schaffen, die Naschkatzen auf der ganzen Welt begeistern.
Vegane Pralinen von Neuhaus
Die Entwicklung neuer Pralinen geht immer weiter. So haben die Maîtres Chocolatiers von Neuhaus vier vegane Pralinen entwickelt. Diese raffinierten und luxuriösen Aromen und Texturen entführen Sie auf eine pflanzliche Entdeckungsreise und verwöhnen die Sinne. Diese Pralinen sind außerdem palmölfrei und werden, wie alle Neuhaus-Schokoladen, aus 100% nachhaltig erzeugtem Kakao hergestellt.
Wie wird eine Praline vegan?
Für eine vegane Praline müssen herkömmliche Pralinen-Zutaten durch pflanzliche Alternativen ersetzt werden. Bei den veganen Pralinen von Neuhaus wurde die traditionelle dunkle Schokolade, die für Pralinen verwendet wird, durch eine Schokolade aus Peru, die 64 % Kakao enthält und auf Milchfett verzichtet, ersetzt. Für eine pflanzliche „Milch“-Schokoladenalternative wurde das traditionelle Milchpulver durch ein Kichererbsenproteinkonzentrat ersetzt, das einen ähnlichen Geschmack, ein ähnliches Mundgefühl und eine ähnliche Farbe bietet.
Auch die Karamellfüllung wurde verfeinert und das Milchfett durch Kokosfett ersetzt. Die anderen Milchbestandteile wurden durch pflanzliche Alternative des Erbsenproteins ausgetauscht. Ein Fruchtpüree aus Mandarine und Yuzu ersetzt die Sahne, die in einer herkömmlichen Ganache verwendet wird, und sorgt auch hier für das bekannte Geschmackserlebnis.
Die „Vegan Collection“ bietet in einer Geschenkbox mit Papiereinlage 12 Pralinen in vier Geschmackskombinationen. Für 27 Euro gibt es die Pralinen im Onlineshop, oder im Ladengeschäft in Hamburg am Neuen Wall.