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Gepflegte und gerade Zähne lassen uns attraktiver, intelligenter und seriöser wirken. Was liegt da also näher, als sie gründlich zu pflegen und die Kontrolltermine beim Zahnarzt regelmäßig wahrzunehmen. Kleinere Zahnfehlstellungen müssen dabei keine negativen gesundheitlichen Folgen haben – wer sich jedoch an ihnen stört, hat dank einer losen Zahnspange oder einer Aligner-Therapie die Möglichkeit, sie korrigieren zu lassen. Primär die Verwendung von durchsichtigen Zahnspangen, wie die Aligner auch genannt werden, wird in diesem Zuge immer beliebter. Und das nicht zu Unrecht. Es lohnt sich also, sich mit ihnen einmal etwas genauer zu befassen.

Inwiefern ähneln und unterscheiden sich durchsichtige Zahnschienen von losen Drahtzahnspangen?

Schon der Name ist Programm: Während die lose Drahtzahnspange über Draht verfügt, handelt es sich beim Aligner um eine drahtfreie Variante, die über die Zähne geschoben wird. Beide Varianten üben Druck auf die Zähne aus, sodass diese etappenweise in die gewünschte Position bewegt werden. Allerdings ist der Druck der transparenten Zahnspange nicht so groß wie der der losen Drahtzahnspange. Daher hängt es vom individuellen Schweregrad der Zahnfehlstellung ab, ob diese mittels eines Aligners korrigiert werden kann. Die Frage, ob eine Zahnschiene prinzipiell für gerade Zähne sorgen kann, wurde im Rahmen der Studie Evaluation of effectiveness and stability of aligner treatments using the Peer Assessment Rating Index aber bereits mit Ja beantwortet.

Wer kann die transparente Zahnspange zur Zahnkorrektur nutzen?

Die Aligner-Therapie für gerade Zähne bietet sich vorrangig für ältere Jugendliche und Erwachsene an. Das liegt daran, dass das Gebiss bereits frei von Milchzähnen sein muss. Auch ist es wichtig, dass die bleibenden Zähne schon so weit wie möglich ihre endgültige Position eingenommen haben. Wichtig bei der Auswahl des individuellen Aligner-Anbieters: Manchmal richtet sich das Angebot an Jugendliche und Erwachsene, manchmal auch nur an Erwachsene. Hier hilft meistens ein Blick auf die Internetseite oder eine Kontaktaufnahme per Telefon oder Mail, um dies genauer abzuklären.

Im Zuge der Behandlung kommt es dann unabhängig vom einzelnen Anbieter darauf an, den Aligner mindestens 22 oder mehr Stunden am Tag zu tragen. Dies ist für gerade Zähne insofern von Relevanz, als möglichst kontinuierlich Druck auf sie ausgeübt werden muss. Zum Essen, zum Sport und für die Zahnpflege darf die durchsichtige Zahnschiene aber natürlich herausgenommen werden. Speziell beim Sport ist dies auch deshalb sinnvoll, weil sie keine Alternative zum sportmedizinischen Zahnschutz darstellt und die Zähne bei Unfällen nicht schützen könnte.

Transparente Zahnschiene

Transparente Zahnschiene, auch Aligner genannt. Foto: Diana Polekhina/Unsplash

Worauf ist bei der Anwendung des Aligners zu achten?

Die Zahnschiene muss regelmäßig getragen werden, idealerweise 22 Stunden pro Tag oder noch länger. Dementsprechend sollte man sie lediglich zum Essen und beim Sport herausnehmen. Letzteres ist insofern wichtig, als ein Aligner nicht mit einem speziell angefertigten Zahnschutz für den Sport verwechselt werden darf und er im Zweifelsfall Zahnbruch und Co. nicht verhindert.

Wie hoch sind die Behandlungskosten und wer muss für diese aufkommen?

Für eine Aligner-Therapie liegen die Kosten – wiederum in Abhängigkeit von der Schwere der Zahnfehlstellung, der Behandlungsdauer und der benötigten Zahnschienen-Anzahl – im niedrigen bis mittleren vierstelligen Bereich. Dabei muss man für gerade Zähne mit etwa 10 bis 50 transparenten Zahnspangen planen, die nach jedem Behandlungsschritt (0,2 mm Verschiebung) nach 10 bis 14 Tagen ausgetauscht werden. Die damit verbundenen Kosten müssen gesetzlich Krankenversicherte in der deutlichen Mehrheit der Fälle selbst tragen.

Privat Krankenversicherte oder Besitzerinnen beziehungsweise Besitzer einer privaten Zahnzusatzversicherung sollten diesbezüglich ihren Tarif überprüfen, da bei ihnen eine (Teil-) Kostenübernahme unter Umständen eher möglich ist. Wichtig ist aber, dass die medizinische Notwendigkeit der Behandlung (mindestens KIG 2) nachgewiesen wird und es nicht nur um gerade Zähne im Sinne einer rein ästhetischen Korrektur geht. Zudem verlangen private Krankenkassen und Zahnzusatzversicherungen in der Regel einen Kostenvoranschlag und einen Therapieplan. Beides muss vor dem Behandlungsvertragsabschluss und der Aufnahme der Zahschienen-Therapie genehmigt worden sein, wenn eine spätere (Teil-)Kostenrückerstattung nach dem Nachweis des Behandlungserfolges angestrebt wird.

Woran erkennt man einen kompetenten Zahnschienen-Anbieter?

Wer sich gerade Zähne wünscht und dabei auf den Aligner zurückgreifen möchte, hat die Wahl zwischen gewerblichen Anbietern, die eine Kooperation mit ausgesuchten Zahnarztpraxen eingehen und niedergelassenen Zahnärzten beziehungsweise Kieferorthopäden. Da eine regelmäßige Kontrolle des Behandlungsfortschritts durch das Facharzt-Team unerlässlich ist, sollte ein Praxisbesuch – auch in Bezug auf potenzielle Fragen oder Schwierigkeiten – immer möglich sein. Zudem raten Fachmediziner und Verbraucherzentralen dazu, darauf zu achten, dass bereits im Vorfeld umfangreich über Risiken, Nebenwirkungen sowie alternative Behandlungsoptionen aufgeklärt und die Widerrufs-, Haftungs- und Kündigungsregelungen transparent und kundenfreundlich gestaltet sind.

Zusammenfassung

Aligner haben sich nachweislich für die Korrektur von Zahnfehlstellungen als Alternative zur losen Drahtzahnspange empfohlen – speziell, aber keinesfalls nur dann, wenn es um ästhetische Korrekturen und gerade Zähne geht. Dennoch sollte immer im Einzelfall abgeklärt werden, ob die durchsichtige Zahnspange die beste Behandlungsoption darstellt. Und ebenso wichtig ist es, sie diszipliniert zu tragen und die Entwicklung des Prozesses regelmäßig vom Dentisten vor Ort prüfen zu lassen. Denn schließlich sollten die Patientensicherheit stets im Mittelpunkt stehen.

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