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Sattes GrĂŒn im Garten wĂŒnscht sich wohl jeder Gartenbesitzer. LĂŒften und Vertiuluieren hilft dabei. Doch wie wird der Rasen richtig vertikuliert? Wir haben mit einem Esperten gesprichen. Michael Gröstenberger, Category Manager Garden beim Garten- und Heimwerker-Unternehmen Einhell Germany AG, sagt uns, wie es geht.Â
Denn im Grunde ist es ganz einfach, einen krĂ€ftigen Rasen zu kultivieren. Damit ein Rasen ĂŒber den Sommer dicht wĂ€chst und saftig grĂŒn ist, muss man ihn im FrĂŒhjahr entsprechend vorbereiten. DafĂŒr gibt es, je nach Zustand des Rasens, zwei bewĂ€hrte Wege. Die eine ist sanft, die andere kann auch schon mal zur Rosskur werden. Wir stellen sie beide vor: LĂŒften und Vertikutieren. Vertikutieren oder LĂŒften? Am besten beides!
Wie wird der rasen richtig vertikutiert?
GrundsĂ€tzlich tut es jedem Rasen gut, ihn hin und wieder zu belĂŒften. Durch dieses „Aerifizieren“ wird der Gartenboden aufgelockert und es gelangt mehr Sauerstoff an die Wurzeln der RasengrĂ€ser. Beim LĂŒften des Rasens werden die vielen kleinen Stahlfedern der LĂŒfterwalze in eine Rotation gebracht und durch die Rasenpflanzen gezogen. Diese Stahlfedern durchkĂ€mmen den Rasen, sodass lockere Grashalme oder Rasenfilz aufgenommen und in den Fangkorb geschleudert werden. Die einzelnen Rasenpflanzen können dann wieder mehr Sauerstoff und Licht aufnehmen. Durch das gleichzeitig leicht aufgelockerte Erdreich kommt auch Wasser wieder besser an die Wurzeln der GrĂ€ser.
Starkes Unkrautwachstum deutet darauf hin, dass der Rasen vielleicht besser auch vertikutiert werden sollte. Denn Unkraut verkraftet den NĂ€hrstoffmangel besser, den der Rasenfilz verursacht. Genau dieser Rasenfilz nimmt den Graspflanzen aber Platz, Licht und NĂ€hrstoffe, die sie zum Ăberleben benötigen. Im Vergleich zum LĂŒften geht das Vertikutieren des Rasens daher noch etwas weiter. Es bedeutet das Anritzen der Grasnarbe eines Rasens und dient dazu, Moos und Mulch, – also vom Herbst noch ĂŒbrig gebliebenes Schnittgut – zu entfernen. Dabei dringen die Messer des GerĂ€tes etwa drei bis vier Millimeter tief in den Boden. Es soll lediglich der Rasenfilz, nicht aber der Boden und die darin liegenden Graswurzeln zerschnitten werden. Dadurch wird der Boden besser belĂŒftet, die Graswurzeln erhalten mehr Sauerstoff und der Rasen wird strapazierfĂ€higer und dichter.
WĂ€hrend die meisten Hobby-GĂ€rtner ihren Rasen im FrĂŒhjahr und womöglich ein weiteres Mal im Herbst vertikutieren, ist das LĂŒften des Rasens theoretisch ganzjĂ€hrig möglich. „Beide Anwendungen gleichzeitig machen aber keinen Sinn. Je nach Zustand des Rasens muss man sich entscheiden: Entweder richtig durchackern oder etwas streicheln“, sagt Michael Gröstenberger.
Der beste Zeitpunkt: GrundsĂ€tzlich ist das Vertikutieren von MĂ€rz bis September möglich. Die Tagestemperatur sollte jedenfalls zwischen 15 und 20 °C liegt, was in der Regel im FrĂŒhjahr und im Herbst der Fall ist. Im Sommer, wenn der Rasen intensiv genutzt wird und sehr viel Hitze abbekommt, muss auf das Vertikutieren verzichtet werden â ebenso im Winter, wenn der Boden gefroren ist. In den Monaten April und Mai ist der Rasen besonders regenerationsfĂ€hig. Der beste Zeitpunkt fĂŒr das Vertikutieren ist daher etwa Anfang bis Mitte April oder dann wieder im SpĂ€tsommer (ab Anfang September). Denn dann sind die Temperaturen in der Regel noch nicht oder nicht mehr zu hoch, was wiederum das Wachstum des Rasens fördert.
Die richtige Vorgehensweise: „Wenn Ihr Rasen im FrĂŒhling wieder beginnt zu wachsen, fĂŒhren Sie eine FrĂŒhjahrsdĂŒngung durch und mĂ€hen dann nach einiger Zeit das Gras zum ersten Mal auf eine Normalhöhe von ungefĂ€hr vier Zentimeter. Etwa zwei Wochen spĂ€ter mĂ€hen Sie Ihren Rasen erneut und beginnen anschlieĂend mit dem Vertikutieren“, empfiehlt Einhell-Gartenexperte Michael Gröstenberger.
So verwendet man das GerÀt richtig
„Zu diesem Zeitpunkt sind die GrĂ€ser bereits gut mit NĂ€hrstoffen versorgt, wodurch die Strapazen des Vertikutierens innerhalb weniger Wochen verschwinden.“ Ob LĂŒften oder Vertikutieren: Die richtige Vorgehensweise ist, das GerĂ€t zĂŒgig ĂŒber den Rasen zu fĂŒhren. Handelt es sich um eine gepflegte RasenflĂ€che, genĂŒgt in der Regel das Vorgehen in nur eine Richtung. Wurde der Rasen seit mehreren Jahren nicht mehr behandelt, ist es ratsam, ihn zwei Mal zu vertikutieren und zwar wie beim Schachbrett einmal in vertikale und einmal in horizontale Richtung
Nach dem Vertikutieren braucht der Rasen dann ein zwei bis drei Wochen Schonung, um sich zu regenerieren. Bei sehr trockenem und warmem Wetter sollte das Gras zudem bewĂ€ssert werden. Bei einem dichten Rasen ist ein zusĂ€tzliches EinsĂ€en meist nicht erforderlich. Hat ein harter Winter oder eine sonstige Beanspruchung eine lĂŒckenhafte Grasnarbe hinterlassen, wird auf die freien Stellen ein wenig Grassamen aufgestreut und anschlieĂend gut gewĂ€ssert. Nach kurzer Zeit beginnt der Samen zu keimen und man kann sich schon bald ĂŒber einen dichten Rasen freuen.
GerÀte-Tipp: die richtige Auswahl
Ob Benzin, Elektro- oder Akku-Vertikutierer: Das Funktionsprinzip bei allen „Moosrupfern“, wie die GerĂ€te umgangssprachlich auch genannt werden, ist immer gleich: Umgeben von einem GehĂ€use aus Metall oder Kunststoff rotiert eine Spindel, an der in kurzen AbstĂ€nden starre oder drehbar gelagerte Messer oder Haken angeordnet sind. FĂŒr den heimischen Garten ist die LeistungsfĂ€higkeit von Akku-Vertikutierern in der Regel völlig ausreichend. Diese bieten kabellose Freiheit und mit dem richtigen Akku-Pack auch Ă€hnliche Leistungen wie ein benzinbetriebenes GerĂ€t. Ein Vertikutierer mit Akku-Antrieb hat gegenĂŒber einem Benziner den Vorteil, dass er auch nach langer Pause sofort anspringt. Und Elektrokabel, ĂŒber die man stolpern oder die man ĂŒberfahren kann, gibt es auch nicht.
Die Akku-GerĂ€te erfreuen sich nicht von ungefĂ€hr zunehmender Beliebtheit bei Hobby-GĂ€rtnern, denn gegenĂŒber einem Benziner sind sie umweltfreundlich, da keine Abgase entstehen, der Betrieb ist um einiges leiser, sie haben ein geringeres Gewicht und sie sind zudem wartungsfreundlicher. „AbhĂ€ngig von der jeweiligen Amperezahl des Akkus können Vertikutierer bis zu 400 Quadratmeer Rasen bearbeiten. Zudem kann hier der Akku nicht nur fĂŒr einen Vertikutierer, sondern zusĂ€tzlich auch fĂŒr eine Akku-Heckenschere oder einen Akku- Rasentrimmer sowie insgesamt fĂŒr mehr als 200 GerĂ€te verwendet werden“, so Gröstenberger.
Je nach GerĂ€t hat jedes Modell eine bestimmte Messer- und Krallenzahl. Je mehr Messer oder Krallen verbaut sind, desto enger stehen diese zusammen und durchlĂŒften den Boden intensiver. Gut geeignet fĂŒr RasenflĂ€chen bis zu 400 Quadratmeter sind GerĂ€te mit 16 hochwertigen Edelstahl-Messern die optional mit LĂŒfterwalze und Fangkorb zum 3in1 Kombi-GerĂ€t erweiterbar sind. Der Vorteil: Man braucht nicht mehrere GerĂ€te im Schuppen zu stapeln.
Damit der Akku nicht vorzeitig schlapp macht und Sie nicht stĂ€ndig nachladen mĂŒssen, sollten Sie bei allen batteriebetriebenen GerĂ€ten auf die Ampere-Stundenzahl achten.
Als Faustregel fĂŒr den Akku-Einsatz gilt:
2,5 AH-Akku fĂŒr knapp 200 Quadratmeter
3,0 AH-Akku fĂŒr 225 Quadratmeter
4,0 AH-Akku fĂŒr 300 Quadratmeter
5,2 AH-Akku fĂŒr 400 Quadratmeter
âAHâ steht dabei fĂŒr Ampere-Stunden, vergleichbar dem Tankinhalt eines Autos: Die Amperezahl gibt an, wie lange der Akku lĂ€uft. Je höher die Zahl, desto lĂ€nger hĂ€lt er durch.