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Wie der Berufsalltag eines Messerschleifers aussieht, haben wir hier im Interview erklärt. Doch wenn Ihr nicht das Glück habt, dass bei Euch der Messerschleifer vorbeikommt, Ihr aber hochwertige Messer zum Schleifen habt, stellt sich die Frage, mit welchem Messerschleifer das zu Hause am besten gelingt.
Dieser Bericht basiert auf meinen Erfahrungen. Im Laufe der Zeit habe ich mir zum Kochen hochwertige Messer angeschafft, daher habe ich mich gefragt, wie ich diese am besten Pflege, um möglichst lange gut damit arbeiten zu können. Dafür habe ich viel gelesen (etwa diesen Test der Stiftung Warentest), aber vor allem im Alltag ausprobiert. Dabei ging es mir nur um glatte Klingen, keine Messer mit Wellenschliff.
Welche Arten von Messerschleifern gibt es?
Messerschleifer lassen sich in verschiedenen Arten einteilen. Es gibt manuelle und elektrische, es gibt Wetzstäbe, Schleifsteine oder kompaktere Geräte, die für Stahl- und Keramikklingen geeignet sind. Das Preisspektrum beginnt etwa bei 10 Euro und endet bei etwas über hundert Euro. Aber wie so oft gilt: Der Preis macht nicht den Unterschied.
Der Wetzstab
Zu Beginn habe ich mit einem Wetzstab angefangen. Ich hatte mich mit dem Thema noch nicht sonderlich viel auseinandergesetzt. Ich hatte aber immer das Bild vor Augen, wie man seine Messer kunstvoll über solch einen Wetzstab fliegen lässt. Später merkte ich dann, dass es dafür einiges an Übung braucht. Am besten legt man das Messer im 90-Grad-Winkel an, halbiert dann auf 45-Grad und kommt so auf die idealen 15 bis 20 Grad. Dann zieht man das Messer von oben nach unten ab. Danach wird es feucht abgewischt.
Das Prinzip dahinter ist recht simple. Messer sind sehr dünn, durch das Schneiden verbiegen sie sich im Laufe der Zeit. Dadurch werden sie stumpf. Zieht man ein Messer dann über den Wetzstab, dann richtet sich die Spitze wieder auf, die Klinge wird geschmeidig und scharf. Das funktioniert zuverlässig, Wetzstäbe gibt es aus Stahl (zum Scharf halten), oder mit einer Keramikbeschichtung zum Schärfen. Außerdem sind sie schön kompakt.
Die Wetzsteine oder Wetzstäbe richten die Klinge auf, Schleifsteine schleifen ab, und schärfen dadurch die Klinge.
Elektrische Messerschleifer
Für elektrische Messerschleifer hatte ich noch nie wirklich viel Sympathien. Da in einem normalen Haushalt nicht ständig Messer geschliffen werden müssen, finde ich das etwas unnötig, zumal dieser schöne, haptische Moment abhandenkommt. Und ein weiteres Haushaltsgerät, das kaputtgehen kann, wollte ich auch nicht. Daher bin ich bei einem weiteren Modell gelandet, welches manuell funktioniert.
Der kompakte Messerschleifer
Meine Empfehlung sind die kompakten Messerschleifer, die man beim Schleifen entweder auf die Arbeitsfläche stellen, oder mit der Hand gut halten kann. Insbesondere wenn man nicht so erfahren ist, hier kann eigentlich nichts schiefgehen. Man zieht das Messer dreimal durch, und fertig. Manche Modelle haben die Möglichkeit, neben Stahl auch Keramikmesser zu schleifen.
Der Schleifstein
Auf einem (idealerweise nassen) Schleifstein lassen sich Messer sehr schonend Schleifen. Das fordert aber auch definitiv Übung und einiges an Erfahrung. Die meisten Schleifsteine haben zwei Seiten, eine grobe, und eine feine. Das Messer wird mit etwa 15-Grad-Winkel angesetzt, mit beiden Händen festgehalten und dann über den Stein gezogen, am besten mit einer Kreisbewegung. Oder man bewegt das Messer von oben nach unten über den Stein. Das beginnt man mit der groben Seite, der Feinschliff folgt mit der feinen Seite. Es hat definitiv etwas Meditatives. Wer etwas unsicher ist, wegen des Winkels kann sich auch eine Schärfhilfe besorgen, das ist ein kleiner Keil mit dem richtigen Winkel, den legt man auf den Schleifstein und bewegt ihn mit dem Messer
Der Papier-Test
Um nach dem Messerschleifen herauszufinden, ob das Messer auch Scharf ist, nimmt man ein Papier, hält es in die Luft. Das Messer sollte mit einem sauberen Schnitt durch das Blatt Papier gehen.