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Es ist schnell passiert. Entdeckt man nach einer Zeit an der Natur eine Zecke am Körper, sollte man diese schnell entfernen. Aber wie Zecken entfernen? Hier erklären wir es.
Laut Robert-Koch-Institut (RKI) wird auch dieses Jahr ein starkes Zeckenjahr, insbesondere in Süddeutschland. Die Zahl der Erkrankten stieg in den vergangenen Jahren immer weiter an. Für 2021 ist es nach Angaben des RKI gut möglich, dass sich diese Tendenz fortsetzt. Ein Grund dafür sind die milden Winter.
Generell halten sich Zecken gerne in hohem Gras auf. Auch Laub mögen sie, wenn es feucht ist. Und auch in Büschen am Waldrand halten sie sich auf.
Wie kann man sich vor Zecken schützen?
Schutz bietet die Bedeckung des Körpers durch helle Kleidung mit dicht anliegenden langen Ärmeln und Hosenbeinen sowie das Tragen von Socken und geschlossenen Schuhen. Vermieden werden sollte das Laufen durch dichtes Unterholz und hohes Gras. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte man Kleidung und Haut absuchen, vor allem Kniekehlen, Achselhöhlen, Bauchnabel, Hals, Haaransatz, Hautfalten und behaarte Körperstellen
Tipps zum Schutz vor Zecken:
- Besonders in hohem Gras und in Wäldern lange Kleidung tragen und den Kopf bedecken.
- Achtung: Zecken halten sich auch in flachem Gras – z. B. auf dem Golfplatz – auf!
- Bevorzugt reguläre Waldwege benutzen und das Unterholz meiden.
- Nach dem Aufenthalt im Freien den Körper gründlich nach Zecken absuchen.
Wie Zecken entfernen?
- Eine Zecke entfernt man am besten mit einer Pinzette oder alternativ mit einer Zeckenkarte (online bestellen)oder Zeckenzange aus der Apotheke oder online.
- Mit Pinzette oder Zeckenkarte die Zecken so nah wie möglich an der Haut fassen und nach oben ziehen – ein Herausdrehen ist nicht notwendig.
- Die Zecke auf keinen Fall verletzen, da so Krankheitserreger in den Körper gelangen können.
- Im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen.
- Achtung: Hausmittel wie Klebstoff und Öl sind wirkungslos und beschädigen die Zecke, so dass Krankheitserreger noch wahrscheinlicher in den menschlichen Organismus gelangen.
Mit der Pinzette muss die Zecke möglichst nah an der Haut anfassen und langsam und senkrecht herausziehen. Bei Verwendung einer Zeckenkarte muss man diese flach auf die Haut legen, mit dem Kartenausschnitt in Richtung Zecke schieben, unter die Zecke fassen und sie dann vorsichtig senkrecht herausziehen. Auf keinen Fall sollte man die Zecke drehen wie bei einer Schraube. Dann besteht die Gefahr, dass der Kopf abgerissen werden kann und es zu einer Quetschung des Zeckenkörpers kommt. Dadurch können Krankheitserreger in die Wunde gelangen. Nach der Desinfektion die Einstichstelle mit einem Pflaster versorgen.
Im Internet liest man manchmal über vermeintliche Hausmittel wie Öl, Kleber, Nagellack oder Benzin – diese sind zur Entfernung nicht geeignet, sondern sind sogar gefährlich, da Zecken beim Ersticken vermehrt eventuell infiziertes Sekret absondern.
Die Haut beobachten
Die Tage nach einem Zeckenstich sollte man die Haut beobachten. Bildet sich an der Stelle, an der die Zecke saß ein roter Kreis, und ist die Haut dort fest und vielleicht auch warm, könnte das ein erstes Anzeichen für Borreliose sein, welche häufiger auftritt als FSME. Die Symptome sind bei beiden Krankheiten zunächst ähnlich wie bei einer Grippe: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Sie sollten unbedingt ärztlich behandelt werden. Anders als für Borreliose gibt es für FSME keine sichere Therapie. Gegen letztere schützt aber eine Impfung, die man nutzen sollte.
Nach der Entfernung empfiehlt es sich über mehrere Wochen ein Auge auf die Einstichstelle zu haben und bei Veränderungen an der Haut, Ausschlägen oder grippeähnlichen Symptomen umgehend einen Arzt aufzusuchen.
Macht jede Zecke krank?
Jede dritte Zecke trägt Borrelien, jede hundertste FSME-Viren. Viele Zecken übertragen beide Erreger. Dem Virus FSME, eine spezielle Form der Hirnhautentzündung, lässt sich mit einer Impfung vorbeugen. Da es für Borreliose keine Impfung gibt, ist hier besondere Vorsicht geboten. Ihr Krankheitsbild ist sehr vielseitig. Oftmals bricht die Krankheit, die durch Bakterien übertragen wird, erst nach Wochen, Monaten, teilweise auch nach Jahren aus. Frühsommer-Meningoenzephalitis – kurz FSME – oder den Erregern der Lyme Borreliose infiziert war.
Wie kann man sich vor Zecken in Acht nehmen?
Mit Beachtung ein paar kleiner Grundregeln kommen Outdoorliebhaber oftmals um einen Zeckenbiss herum. In Wald und Wiese unterwegs empfiehlt es sich, langärmlige, helle Kleidung zu tragen und die Hosenbeine in die Socken zu stecken. Zecken werden so schnell gesehen und sind im Nu entfernt. Unbedeckte Körperstellen sollten mit einem insektenabweisenden Mittel eingesprüht werden. Gerne nisten sich Zecken an speziellen Stellen ein, etwa in Hautfalten.
Wo befinden sich die Lieblingsspielplätze der Zecke?
Zecken hausen vor allem an Waldrändern, Lichtungen und Bächen. Dabei greifen sie aber nicht – wie der Volksmund glaubt – an, indem sie vom Baum fallen. Zecken gelangen auf den Körper, indem sie während Spaziergängen durch Wiesen von Gräsern abgestreift werden. Sie klettern nicht aktiv auf ihre Wirte, sondern warten geduldig, bis ein potenzielles Opfer vorbeikommt. Kommen also Mensch oder Tier in die Nähe, lassen sie sich fallen und krabbeln so lange auf der Haut herum, bis sie eine geeignete Stelle für den Stich gefunden haben. Also besser auf den Wegen bleiben, Streifzüge durchs Gras meiden und lange Kleidung oder Socken über die Hosenbeine ziehen, damit Zecken nicht unter die Kleidung krabbeln.
Die ersten warmen Sonnenstrahlen des Jahres wecken die müden Lebensgeister und locken große wie kleine Abenteurer raus in die Natur – auch unliebsame Insekten wie Zecken eingeschlossen. Die winzigen Spinnentiere, die von Mai bis August Hochsaison haben, können Krankheiten auf den Menschen übertragen. In Deutschland infizieren sich ca. 743.000 Menschen pro Jahr durch einen Zeckenstich an Borreliose.
Zecken gehören zur Gattung der Spinnentiere und leben bevorzugt an Waldrändern und auf Lichtungen, in hohen Gräsern, im Unterholz und in Gärten. An Vegetationen bis zu einer Höhe von 1,50 m verharrt die Zecke, bis sie von einem Wirt abgestreift wird.
Zecken werden ab einer Temperatur von 7 °C aktiv. Eisige Winter bedeuten nicht zwangsläufig, dass sich die Anzahl der Zecken im Frühsommer reduziert. Die Winterstarre sichert der Zecke das Überleben. Erst Temperaturen ab -20 °C können einen Teil der Population vernichten.
Zecken sind Überlebenskünstler
Mit einer einzigen Blutmahlzeit können sie mehrere Jahre überleben. Nach dem Stich saugen sie sich mit Blut voll und können dabei das Hundertfache ihres ursprünglichen Gewichts erreichen. Die ganzen Nährstoffe im Blut, wie Proteine und Fette, dienen als Energiequelle. Nachdem sie sich satt gefressen haben, suchen sie sich einen geschützten Ort, häuten sich, verharren und warten auf den nächsten Hunger.
Tatsächlich verwenden Zecken ein natürliches Anästhetikum, um die Haut zu betäuben, bevor sie ihren Stechrüssel einführen. Dadurch spüren wir den Stich oft nicht und Zecken bleiben unbemerkt. Umso wichtiger ist es, sich nach einem Aufenthalt im Freien nach Zecken abzusuchen. Zecken bevorzugen feuchte und warme Bereiche am Körper, wie beispielsweise Kniekehlen, unter den Achseln, im Intimbereich und sogar am Kopf zwischen den Haaren.
Zwei der häufigsten Krankheiten in unseren Breitengraden sind die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose.
FSME-Virus: Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung des Nervensystems. Der Virus kann zu Bewusstseins-, Sprach- und Schluckstörungen führen. Psychische Veränderungen und Lähmungen sind ebenfalls möglich. Risikogebiete sind Bayern, Baden-Württemberg, Ost- und Südeuropa. Allerdings sind nur ca. 1-2 % der Zecken mit dem FSME-Virus infiziert.
(Lyme-) Borreliose: Hierbei handelt es sich um eine multisystemische Infektionskrankheit, die durch Bakterien hervorgerufen wird. Diese Bakterien kommen im Darm von Zecken vor und werden etwa acht bis zwölf Stunden nach dem Stich auf den Menschen übertragen. Neben unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen gehören zum Krankheitsbild Nervenlähmungen, Entzündung von Hirnnerven oder Herzmuskel, rheumatische und neurologische Erkrankungen wie z.B. chronische Arthritis. In allen gemäßigten Klimazonen der nördlichen Hemisphäre ist mit Borrelien zu rechnen. Etwa jede fünfte Zecke ist mit den Bakterien infiziert.