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Mal sichtbar, mal unsichtbar, mit Geruch oder ohne: Schimmelpilz in Haus und Wohnung ist ein weitverbreitetes Ärgernis, das im Alt- und Neubau Nerven und Geld kostet, im schlimmsten Fall aber auch gesundheitliche Folgen für die Bewohner mit sich bringt. Schimmelpilz entsteht häufig, wenn hohe Luftfeuchtigkeit auf einen generell hohen Feuchtegrad im Raum trifft. Oft reichen wenige Tage bis sich schwarze, grüne oder gelbliche Flecken sowie watteähnlicher Flaum auf Wänden und Oberflächen bildet.

Schimmel in der Wohnung – woher kommt er?

Im Neubau ist der Schimmelbefall ein zunehmendes Phänomen, das auf zu hohe Feuchtigkeit und Nässe während der Bauphase zurückgeht. Über Monate und auch im Winter offene Baustellen zeichnen sich durch durchfeuchtete Wände, Decken und Böden aus, in denen sich Schimmelsporen einnisten können. Wird der Befall nicht rechtzeitig entdeckt, kann es zu großflächigen Schäden kommen, die später eine aufwändige Sanierung erfordern.

Doch unabhängig davon, ob es sich um einen Alt- oder Neubau handelt, kommt ein weiterer Grund zur Sorge hinzu: Den offensichtlichen Befall begleiten auch unsichtbare Schimmelpilze, die gerade im Sommer und Herbst besonders stark die Luft belasten. Sie vermehren sich gerade bei hoher Luftfeuchtigkeit oder einem Wetterwechsel besonders stark. So lassen sich im Sommer bis zu 3.000 Schimmelpilz-Sporen pro Kubikmeter Luft nachweisen, während es im Winter lediglich 50 sind. Hinzu kommt, dass Schimmelpilz-Sporen anders als Pollen auch nach einem Regenschauer und Gewitter durch die Luft fliegen und sich in geschlossenen Räumen absetzen.

Das sind mögliche Ursachen für Schimmelpilzbefall

  • Wasserschäden (Leitungs-, Regenwasser)
  • Wärmebrücken
  • Unzureichendes oder falsches Lüften
  • Schadhafte oder ungenügend gewartete Klimaanlagen
  • Falsche oder beschädigte Horizontalsperren
  • Unzureichende Austrocknungsphasen bei Um- oder Neubauten
  • Staunässe fördernde Baustoffe

In Haus und Wohnung ist Schimmelpilz immer ein Zeichen für ein schlechtes Raumklima und führt in vielen Fällen zu gravierenden Gesundheitsschäden. Speziell die Schimmelpilz-Allergie ist nicht leicht zu identifizieren, denn die Bandbreite der Symptome ist groß. Sie reicht von allergischem Asthma über Augenbrennen und Atemwegserkrankungen bis zu Gelenk- und Kopfschmerzen. Im schlimmsten Fall entstehen chronische Allergien, mit denen Betroffene jahrelang zu kämpfen haben.

Auch die Auslöser könne sich an unterschiedlichsten Stellen verbergen, sei es auf Lebensmitteln, Laub, Holz oder Baustoffen. In der Regel sind es die Schimmelpilz-Sporen, die bei Allergikern die überschießende Reaktion des Immunsystems auslösen. Freigesetztes Histamin wirkt im Körper als Botenstoff, der Entzündungsreaktionen und Schwellungen fördert, um eingedrungene Krankheitserreger abzuwehren. Die Folge sind dann die genannten Symptome.

Die gute Nachricht: Der richtige Umgang beim Lüften und Reinigen in den eigenen vier Wänden hilft dabei, das Schimmelrisiko zu reduzieren.

Was tun bei Schimmel in der Wohnung? Einige wertvolle Tipps

Konsequentes Stoßlüften, beziehungsweise Querlüften stark feuchtebelasteter Wohnräume: Stoßlüften bzw. Querlüften heißt, die Fenster sollen nicht durchgehend auf Kipp stehen, sondern weit geöffnet innerhalb von fünf Minuten den Luftaustausch ermöglichen. Längeres oder durchgehendes Lüften ist gerade im Winter nicht empfehlenswert, da Bauteile sonst zu stark auskühlen.

  • Schlafzimmer: am Morgen
  • Wohnräume: punktuell tagsüber und abends
  • Küche: direkt nach dem Kochen
  • Badezimmer: nach dem Duschen

Wäschetrockenräume sollen ebenfalls in regelmäßigen Abständen gelüftet werden. Die optimale relative Luftfeuchtigkeit in Räumen liegt zwischen 40 und 60 Prozent. Ab grob 70 Prozent relativer Feuchte steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Schimmelpilz bildet.

Weitere wertvolle Tipps:

  • Größere Möbelstücke circa fünf bis zehn Zentimeter von den Außenwänden entfernt aufstellen.
  • Achten Sie auf Stockfleckenbildung hinter Schränken, Kacheln und Holzverkleidungen.
  • Küchenabfälle nicht liegen lassen, Obst und Gemüse im Kühlschrank lagern.
  • Verzichten Sie auf Zimmerspringbrunnen, Luftbefeuchter an Heizkörpern und bei einer Schimmelpilzallergie besser auch auf Zimmerpflanzen.
  • Falls Sie in Räumen mit Klimaanlagen leben oder arbeiten, achten Sie darauf, dass diese regelmäßig gewartet werden.
  • Verwenden Sie einen Kondensations-Wäschetrockner oder einen Abluft-Wäschetrockner mit Abführung der feuchten Abluft nach außen. Bauen Sie eine kontrollierte Wohnraumlüftung oder einen Kondensations-Luftentfeuchter für die Dusche ein.
  • Schimmelsporen sind auch im Hausstaub nachweisbar. Regelmäßiges Staubsaugen mit effizienten Geräten reduziert die Konzentration in der Raumluft und senkt damit ebenfalls das Allergierisiko.
  • Besonders empfehlenswert für sensibel reagierende Personen sind in geschlossenen Räumen hocheffiziente Luftreiniger. Innovative Geräte wie etwa von Dyson lassen sich einfach anschließen, einschalten und filtern bis zu 99,95 Prozent mikroskopisch kleiner Schadstoffpartikel bis zu einer Größe von 0,1 Mikrometer wie auch Schimmelsporen aus der Luft. Integrierte Sensoren analysieren kontinuierlich die Luftqualität im Raum und informieren kontinuierlich über das integrierte LCD-Display über die Luftzusammensetzung sowie erhöhte Belastungen. Selbst über mehrere Meter entfernte Schadstoffe werden in das Gerät gezogen und gereinigt, während gleichzeitig ein kühlender Luftstrom entsteht. Zusätzlicher Tipp für den Außenbereich: Vermeiden Sie bei Gartenarbeiten intensiven Kontakt mit abgestorbenen Pflanzenteilen und Kompost.

Welche Krankheiten kann Schimmel auslösen?

Schimmelpilz kann Krankheiten auslösen

Viren. Foto: CDC/unsplash

Es gibt viele verschiedene Arten von Schimmelpilzen, von denen einige in Innenräumen gefunden werden können und als potenzielle Gesundheitsgefahr gelten. Hier sind einige häufig vorkommende Arten von Schimmelpilzen und die Krankheiten, die sie auslösen.

  1. Aspergillus: Eine der häufigsten Schimmelpilzarten, die in Innenräumen gefunden werden kann. Es kann Allergien und Asthma verschlimmern.
  2. Penicillium: Diese Art von Schimmelpilz kann auf Lebensmitteln und in Innenräumen wachsen und möglicherweise toxische Stoffe freisetzen.
  3. Cladosporium: Eine Schimmelpilzart, die in vielen Umgebungen gefunden werden kann, einschließlich Innenräumen. Es kann Allergien und Asthma auslösen.
  4. Stachybotrys: Eine seltene Art von Schimmelpilz, die in feuchten Umgebungen wie Badezimmern und Kellern wachsen kann. Es kann toxisch sein und gesundheitliche Probleme wie Atemwegsinfektionen und Allergien verursachen.
  5. Alternaria: Diese Art von Schimmelpilz kann sowohl drinnen als auch draußen wachsen und kann Allergien und Asthma auslösen.

Es ist wichtig zu beachten, dass es viele weitere Arten von Schimmelpilzen gibt, von denen einige auch gesundheitliche Probleme verursachen können.

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