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Zum Jahresende schlägt die Abrechnung der Nebenkosten bei vielen Deutschen ein tiefes Loch ins Portemonnaie. Damit es im nächsten Jahr kein böses Erwachen gibt und es trotzdem schön warm in den eigenen vier Wänden bleibt, zeigt Daniel Schlör, Experte für Mietnebenkosten und Geschäftsführer von Mineko, wie man die Nebenkosten reduzieren kann:
1. Heizungsdruck ablassen
Wenn Geräusche von der Heizung ausgehen und diese nicht mehr richtig warm wird, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit Luft im Heizkörper. Einmal pro Jahr sollte daher die Heizung ordentlich entlüftet werden. Der ideale Zeitpunkt hierfür liegt noch vor Beginn der eigentlichen Heizperiode. Bereits mit wenigen Handgriffen lässt sich die Entlüftung innerhalb von wenigen Minuten ohne großen Aufwand durchführen. Wer sich trotzdem unsicher ist, muss nicht sofort einen Handwerker bestellen, sondern kann den Hausmeister um Hilfe bitten.
2. Komfortwärme halten
Wer ständig die Heizung an- und ausschaltet, verursacht einen hohen Energieverbrauch. Es ist viel effektiver, die Temperatur konstant auf einem Niveau zu halten und nur bei Bedarf nachzuheizen. Auch im Winter empfiehlt sich ein Raumklima zwischen 18 und 20 Grad in den Wohnräumen. Im Schlafzimmer darf es sogar ein paar Grad kälter sein, um eine gesunde und erholsame Nachtruhe zu gewährleisten.
3. Wärmezonen einrichten
Abstellkammer oder Gästezimmer sind Räume, die in der Regel nicht täglich oder nicht zeitlich begrenzt genutzt werden. Im überwiegenden “Leerstand” lohnt sich eine Beheizung, wie diese beispielsweise im Wohnzimmer vorgenommen wird, nicht. Jedes Grad weniger spart im Schnitt sechs Prozent Heizkosten. Damit die Räume aber nicht allzu sehr auskühlen, ist auch hier eine konstante Temperatur von 17 Grad zu halten.
4. Rollläden und Jalousien als Isolatoren
Trotz neuester Innovationen und Techniken isoliert ein Fenster nicht so stark wie Wände. Rollläden und Jalousien schaffen hier perfekte Abhilfe und tragen heruntergelassen dazu bei, dass nicht allzu viel Wärme über die Glasscheiben abgegeben wird.
5. Kosten sparen mit Styropor
Die Wand hinter der Heizung absorbiert einen nicht unerheblichen Teil der Heizungswärme. Mit einer Styroporplatte (idealerweise mit dünner Aluminiumschicht) lässt sich dieser Effekt einfach umdrehen, wodurch die Hitze reflektiert wird. Die Platte muss hierfür einfach zwischen Wand und Heizung platziert werden. Kleiner Handgriff, große Wirkung. Bis zu 30 Prozent der Heizkosten lassen sich mit dieser simplen und kostengünstigen Methode einsparen.
6. Frostschutz im Außenbereich
Noch vor dem ersten Frost sollten Hausbesitzer, die einen Wasseranschluss außerhalb des Hauses haben, das Restwasser auspumpen, bevor es gefriert. Sobald sich das Wasser ausdehnt und sich in Eis verwandelt, können im schlimmsten Fall Rohre platzen oder Risse und Brüche entstehen, die in der Reparatur hohe Kosten verursachen. Auch Gartenschläuche und Regentonnen sollten nicht vergessen werden.
7. Hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden
Was in den heißen Sommermonaten noch unproblematisch erscheint, kann in kälteren Jahreszeiten zu Schimmelbelastungen in der Wohnung führen: Das Trocknen nasser Kleidung. Durch die Verdunstung des Wassers erhöht sich die Luftfeuchtigkeit im Raum und führt dazu, dass dieser wiederum abkühlt. Das kondensierte Wasser lagert sich dann an kalten Stellen des Raumes ab und bildet einen idealen Nährboden für Schimmel. In den meisten Mietshäusern sind für die Trocknung der Wäsche separate Räume im Keller oder auf dem Dachboden vorgesehen.
8. Sparsam mit Licht umgehen
Man muss nicht im Dunkeln sitzen, um Stromkosten zu sparen. Es sollte nur darauf geachtet werden, wirklich nur dort Licht brennen zu lassen, wo es tatsächlich gebraucht wird. Statt großer Leuchten, die den ganzen Raum erhellen, eignen sich Spots an den Stellen, wo Lichtquellen notwendig sind. Hier gilt: Hände weg von Glühbirnen! Energiesparlampen und LEDs geben nicht nur warmes Licht, sondern sind trotz höherer Anschaffungskosten langfristig Balsam für den Geldbeutel.
9. Durchzug adé
Keine Wohnung und kein Haus sind hermetisch abgeriegelt. An vielen Stellen finden sich insbesondere bei älteren Gebäuden Ritzen an Fenstern und Türen, durch die wertvolle Wärme verloren geht und ein unangenehmer Durchzug entsteht. Oft bemerkt man sie auf den ersten Blick gar nicht. Ein einfacher Tipp: Ein Teelicht an die verdächtige Stelle halten. Wenn die Flamme des Teelichts nicht mehr gerade nach oben zeigt, herrscht dort ein Luftzug, der abzudichten ist.
10. Klassisches Stoßlüften
Ein bekannter, aber oftmals nicht beachteter Trick besteht im täglichen Stoßlüften. Die wenigen Minuten bewirken nicht nur einen Frische-Kick, sondern regulieren innerhalb dieser kurzen Zeit auch das Feuchtigkeitslevel innerhalb der Wohnung. Als Formel gilt: drei bis vier Mal täglich für je maximal zehn Minuten.