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Bis zu 40 Grad und mehr: Über beliebte Urlaubsländer wie Spanien, Frankreich und Italien rollt derzeit eine Hitzewelle. Für einige Regionen erwarten Meteorologen im August anhaltend hohe Temperaturen. Hitze stellt nicht nur für Menschen eine Gefahr dar, sondern kann auch für Hunde lebensbedrohlich sein. Tierärztin Dr. Naderer rät, betroffene Urlaubsregionen mit Vierbeinern zu meiden und gibt Tipps.

In einer Umfrage gaben 66,9 Prozent der Befragten an, ihr Haustier mit in den Urlaub zu nehmen (Quelle: 1 APPINIO-Studie 2023) . Vor allem Hunde werden häufig mitgenommen. Allerdings vertragen nicht alle Hunderassen die hohen Temperaturen an Urlaubsorten. Angesichts der anhaltenden Hitzewelle in einigen Urlaubsregionen gibt die Tierärztin Dr. Anna Magdalena Naderer Tipps, worauf Hundebesitzer achten sollten.

Tierärztin Dr. Anna Magdalena Naderer.

Tierärztin Dr. Anna Magdalena Naderer. Foto: pr/Julia Schärdel

“Ich rate Hundebesitzern, sich bereits vor dem Urlaub über die Temperaturen vor Ort zu informieren. Schon ab 25 Grad Celsius kann es für einige Hunderassen problematisch werden. Hitzeschläge können auch bei Hunden tödlich enden”, warnt Dr. Naderer von der Tierarztpraxis filu. Sie gibt zu bedenken, dass die Temperaturen direkt über dem Asphalt oft wesentlich höher sind. So können bei einer Lufttemperatur von 30 Grad Celsius über dem Asphalt bis zu 60 Grad herrschen.

Hitze ist besonders gefährlich für Hunderassen wie Boxer, Englische Bulldoggen, Französische Bulldoggen und Möpse. „Durch ihre flachen Nasen haben diese Hunde Atemprobleme und überhitzen schnell. Aufgrund übermäßig viel weichem Gewebe um die Atemwege, können diese Rassen oft nicht ausreichend hecheln, um ihre Körpertemperatur zu regulieren“, erklärt Dr. Naderer. Da Hunde nicht schwitzen, müssen sie ihre Körpertemperatur durch Atmen und Hecheln regulieren.

Auch Rassen wie Chow Chow, Leonberger, Huskies, Berner Sennenhunde und Bernhardiner leiden sehr unter Hitze. Wegen ihrer dicken Fettschicht und dem dichten Fell können sie ihre Körperwärme nur schlecht ableiten, erklärt die Tierärztin.

Rassen wie der Cane Corso aus Italien, der Chihuahua aus Mexiko sowie der Australian Shepherd und Terrier kommen mit Hitze besser zurecht. „Das bedeutet aber nicht, dass sie bedenkenlos hohen Temperaturen ausgesetzt werden dürfen, wie beispielsweise im Auto oder in der prallen Sonne“, sagt Naderer.

Spaziergänge in der Mittagshitze und intensive körperliche Aktivitäten können bei hohen Temperaturen für alle Hunde gefährlich werden. Überschreitet das Thermometer die 25-Grad-Marke, sollten Hundebesitzer darauf achten, dass sich ihr Hund im Schatten aufhält und sich körperlich nicht verausgabt, beispielsweise durch intensives Herumtoben. Zudem solle darauf geachtet werden, dass dem Hund ausreichend Wasser zur Verfügung steht, betont die Tierärztin.

Hitzschlag bei Hunden

Sind die Tiere über einen längeren Zeitraum zu hohen Temperaturen und der Sonne ausgesetzt, drohen nicht nur Sonnenbrände, sondern auch Hitzeschläge, die tödlich enden können. „Anzeichen für einen Hitzeschlag sind eine hyperfrequente Atmung, die Bauch und Brustkorb mit einbezieht, trockene Schleimhäute und ggf. Erbrechen. Auch Orientierungslosigkeit und Seitenlage sind alarmierende Symptome“, erklärt Naderer. In solchen Fällen sollte der Hund sofort an einen kühlen Ort gebracht und das Fell mit lauwarmem bis kühlem Wasser besprenkelt werden. In Tücher gewickelte Eispacks im Achsel- und Lendenbereich können zusätzliche Linderung verschaffen. Am besten wäre es, wenn es hierzu aber gar nicht erst käme.

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