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Vor gut zwei Jahren waren Kryptowährungen noch der letzte Schrei in der Finanzwelt. Bitcoin und Co. jagten Hoch um Hoch und immer mehr Menschen stiegen in den Handel mit den digitalen Währungen ein. Kryptowährungen waren schon immer hoch volatil, doch im vergangenen Jahr gab es erstmals heftige Turbulenzen auf dem Kryptomarkt. Nahezu alle großen Währungen haben im Verlaufe des Jahres enorme Verluste erlitten und zu allem Überfluss schockte die FTX-Pleite den Markt nachhaltig. Aber wie geht es jetzt mit den digitalen Währungen weiter? Wir werfen einen Blick auf die Gründe für den zurückliegenden Krypto-Schock und schauen, wie des den großen Währungen heute geht.
Das sind die Gründe für den Krypto-Kollaps
Innerhalb weniger Jahre haben sich Bitcoin und Co. den Weg aus dem Darknet in die breite Öffentlichkeit gebahnt. Ob Lieferdienst, Streaming-Plattform oder spezielle Online Bitcoin-Casinos – Kryptowährungen erlebten in den vergangenen Jahren einen regelrechten Boom. Doch 2022 sollte den Krypto-Markt ordentlich durchschütteln. Am besten lässt sich dies am Kurs des Bitcoins verdeutlichen. Ende 2021 rangierte er mit rund 64.000 Dollar pro Einheit noch bei seinem Höchststand. Zum Ausbruch des Ukraine-Krieges im Februar 2023 waren es nur noch knapp 44.000 Euro. Und wie die gesamte Weltwirtschaft hatte auch der Bitcoin im Verlaufes des Jahres mit der grassierenden Inflation zu kämpfen. Nachdem im Sommer also ein zwischenzeitliches Zwischentief erreicht wurde, ging es mit der Pleite der FTX-Plattform noch einmal richtig bergab. So lag der Tiefstkurs im Dezember bei rund 15.000 Euro. Krieg, Inflation und FTX-Pleite haben den Kryptos im vergangenen Jahr gehörig zugesetzt. Doch wie sieht es heute aus?
Bitcoin erholt sich langsam
Bitcoin ist nicht nur die erste, sondern auch die größte und seriöseste Kryptowährung auf dem Markt. Mit einer Marktkapitalisierung von über 330 Milliarden Dollar ist der Bitcoin mehr als doppelt so schwer wie der auf Platz 2 folgende Ether. Dementsprechend wird der Bitcoin auch gerne als Beispiel für die Beschreibung der generellen Lage der Kryptowährungen genommen. Wie bereits erwähnt, hat auch Bitcoin ein schweres Jahr hinter sich. So ist er von rund 64.000 Euro innerhalb eines Jahres bis Ende 2022 auf knapp 15.000 € abgestürzt. Mit knapp 24.000 Euro ist der Kurs aber mittlerweile wieder auf das Niveau des vergangenen Sommers gestiegen.
Auch Ether tut sich schwer
Mit einem Gesamtwert von rund 161 Milliarden US-Dollar ist Ethereum, kurz Ether, die zweitgrößte Kryptowährung weltweit. Klar, dass auch Ether 2022 ordentlich durchgeschüttelt wurde. Während die Währung nach einem Fall zu Beginn des Jahres im März noch einmal die 3000-€-Marke knacken konnte, ging es im Sommer ebenfalls steil bergab. Im Juli war eine Ether-Einheit nur noch knapp 1000 € wert. Zwar wurde Ether von der FTX-Pleite weniger stark getroffen, als beispielsweise Bitcoin oder Tether, doch dafür hatte Ether zu diesem Zeitpunkt auch wesentlich weniger zu verlieren. Nachdem die Inflation in den USA etwas abgebremst werden konnte, steigt auch Ether langsam wieder und liegt derzeit bei rund 1500 € pro Einheit.
FTX lässt auch Tether abstürzen
Tether ist zwar nicht ganz so transparent, wie andere Kryptowährungen, allerdings ist die Währung mit einer Marktkapitalisierung von über 66 Milliarden Dollar die der derzeit drittgrößte Kryptowährung am Markt. Als Stablecoin ist Tether an den US-Dollar gekoppelt und damit weniger volatil als andere digitale Währungen. Aus diesem Grunde hat Tether die Turbulenzen im Frühjahr und Sommer 2022 besser überstanden. Noch im September erreichte Tether einen Höchststand. Doch die FTX-Insolvenz ließ auch diese Währung nicht kalt, sodass es zum Ende des Jahres auch hier Kurseinbrüche zu vermelden gab. Mit rund 10 % sind diese aber noch durchaus human.
Binance Coin steigt wieder
Wie viele andere Kryptowährungen erreichte auch der Binance Coin im November 2021 mit einem Kurs von 567 € sein Allzeithoch. Doch seitdem hat auch BNB einige Turbulenzen durchlaufen müssen. Erst der Kriegsbeginn und dann im Sommer dann die weltweite Inflation ließen die Währung im Juni 2022 auf einen Tiefstand von rund 187 € pro Einheit abrutschen. 2023 konnte der Binance Coin allerdings wieder zulegen und rangiert derzeit bei rund 300 €. Anleger hoffen natürlich, dass der Kurs weiter stabil bleibt und irgendwann wieder die Höhen aus dem Jahr 2021 erreicht.
Deshalb könnte sich die Lage stabilisieren
Auch wenn Kryptowährungen als die große Alternative zu den klassischen Währungen angepriesen wurden, hat das vergangene Jahr gezeigt, dass sie von globalen Entwicklungen nicht unberührt bleiben. So überrascht es nicht, dass die Erholung vom Krypto-Crash mit entsprechenden Entwicklungen in der Realwirtschaft zusammenhängen. Das große Inflationsausgleichs-Programm der USA zeigt schon jetzt Wirkung, sodass die FED singende Inflationsraten vermelden kann. Und auch die EU prognostiziert positive Zahlen. Auch wenn der Leitzins in den vergangenen Monaten kontinuierlich gestiegen ist und somit auch „traditionelle“ Anlagemöglichkeiten wieder interessanter werden, profitieren natürlich auch die Kryptowährungen von der positiven Grundstimmung am Markt.
Das vergangene Jahr und insbesondere der FTX-Skandal haben dem Image der Kryptowährungen sicher nicht geholfen. Doch die großen Kryptos wie Bitcoin, Ether und Co. sind mittlerweile auf dem Finanzmarkt etabliert und werden auch in Zukunft sicher noch eine wichtige Rolle in diesem Sektor spielen.