Gold ist mehr als eine Geldanlage. Es symbolisiert Luxus, Geheimnis und Geschichte. Gold ist ein Mythos, über den sich Vielfältiges berichten lässt.
Die Deutschen sind Gold-Fans: Mit 8200 Tonnen halten die Deutschen im Herbst 2014 mehr Gold in ihrem Privatbesitz als die US-Notenbank eingelagert hat. Dieses Ergebnis entstammt einer Studie, die der Edelmetall-Konzern Heraeus bei der Berliner Steinbeis-Hochschule in Auftrag gegeben hat.
Gold ist essbar: Mit Blattgold werden vor allem Gebäck und Süßspeisen dekoriert. Auch Getränke lassen sich damit anreichern: Im „Danziger Goldwasser“ – ein Gewürzlikör, dem nicht zuletzt wegen der darin schwimmenden Goldfäden eine aufheiternde Wirkung zugeschrieben wird. Einen Eigengeschmack hat Gold allerdings nicht.
Gold wird schon seit Jahrtausenden eine heilende Wirkung nachgesagt: Mit Gold-Spritzen oder Gold-Tabletten wird die schmerzhafte Krankheit auch heute noch behandelt. Allerdings erfordert die Goldtherapie eine intensive ärztliche Betreuung und kann zudem zahlreiche Nebenwirkungen hervorrufen. Deshalb wird sie nur noch selten angewandt.
Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen noch aus massivem Gold. Heute dagegen sind sie nur noch vergoldet. Das hängt mit den seit 1900 exorbitant gestiegenen Goldpreisen zusammen: Während 1900 eine Feinunze Gold (31,1 Gramm) für 18,96 US-Dollar zu haben war, liegt der Preis aktuell bei ungefähr 1.172 US-Dollar. Die circa 500 Gramm schwere Medaille hätte dann nicht einen Materialwert von etwa 500 Dollar – wie bei den Winterspielen 2014 in Sotschi der Fall – sondern von rund 18.840 Dollar.
Gold ist unter allen bekannten Metallen das am besten form- und dehnbare. Aus einem Gramm Gold kann ein mehr als drei Kilometer langer Draht hergestellt werden, der dünner ist als das Haar eines Menschen.
Im Jahr 2012 waren nach Expertenschätzungen weltweit circa 170.000 Tonnen Gold zu Tage gefördert worden – der größte Teil davon erst ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Innerhalb von einer Stunde wird weltweit eine größere Menge an Industriestahl produziert, als bis heute an Gold gefördert worden ist.
Den bisher größten Goldnugget – den „Welcome Stranger“ – haben 1869 zwei Australier ausgegraben. Er war 10 x 25 Zentimeter groß.
Erst seit etwas mehr als 40 Jahren funktioniert Gold endgültig nicht mehr als Geld. Am 15. August 1971 verkündete Richard Nixon, Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, dass der US-Dollar nicht mehr in Gold eintauschbar sei. Spätestens von diesem Zeitpunkt an verwandelten sich alle Währungen der Welt in nicht einlösbares Papiergeld. Auf Gold als Währungsdeckung wurde fortan verzichtet. Eine Ausnahme: die Schweiz. Bis zum IWF-Beitritt des Alpenlandes im Jahr 1999 waren 40 Prozent jedes Schweizer Frankens durch Gold gedeckt.
Nach Expertenschätzungen von 2005 betrug die weltweit zu Tage geförderte Goldmenge zu diesem Zeitpunkt ungefähr 8000 Kubikmeter. Das ist ein Würfel, dessen Kanten etwa 20 Meter lang sind.