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Viele heute erfolgreiche Vereine begannen ihr Vereinsleben als kleiner Freundeskreis auf dem Sofa. Soll aus der gemeinnützigen Idee etwas Langfristiges wachsen, ist allerdings auch Werbung nötig. Die sollte so wenig wie möglich kosten und eine Reichweite bei Mitgliedern, Sponsoren und Außenstehenden erreichen.

Mit eigener Webseite durchstarten

Einige Vereine gehen den Weg und lassen sich über den Onlineauftritt der jeweiligen Kommunalverwaltung vorstellen. Dies ist auf Dauer jedoch keine Form der Eigendarstellung. Der nächste Schritt sollte eine – kleine und aussagekräftige – Webseite sein. Kostenlose Baukästen für eine eigene Vereinsseite sind ein Anfang, den Verein darzustellen. Hier können Termine, Personalvorstellungen, Vereinsidee und Pläne für die Vereinszukunft stehen. Mindestens ein IT-erfahrenes Vereinsmitglied kann dafür sogar einen Auftragsposten im Vereinsvorstand erhalten. Denn Aktualität ist der Puls, der das Interesse weckt und wachhält.

Social Media zur Präsentation nutzen

Eine eigene Facebookseite ist aufwändig, allerdings ein weiterer Schritt zur Sichtbarkeit junger Vereine. Facebook Likes kaufen kann beim Initiieren von mehr Interesse hilfreich sein. Es ist allerdings auch eine Verpflichtung, sofort mit den Accountinhabern hinter den Likes in Kommunikation zu treten. Ansonsten würden die Likes rasch im Nirwana verschwinden. Die Teilangebote von der Vereins-Webseite sollten sich keinesfalls nur auf Facebook konzentrieren. Auch andere Kanäle bieten kostenlose Accounts für aktives Sichtbarmachen von Privatpersonen und Vereinen an.

Richtige Zielgruppenansprache finden

Nichts langweilt Seitenbesucher mehr als eine nur auf sich selbst gerichtete Vereinssprache. Natürlich muss das Vereinsleben dargestellt werden. Wenn allerdings Leser auf Fragen mit einer eigenen Kommentarmöglichkeit stoßen, fühlen sie sich persönlich angesprochen. Sie oder Du als Ansprache muss als Vereinsphilosophie für den Umgang mit Mitgliedern und Außenstehenden strikt beibehalten werden. Ein DIY-Verein von Heimwerkern macht sich mit Seiteneinträgen über Schmetterlinge kaum interessant. Der ansässige Seniorenverein verzichtet besser auf Jugendsprach-Versuche in den Seitentexten.

Auch online als Verein verfügbar sein

Webpräsenz in Bild und Ton zeigt, dass der eingetragene Verein sein Vereinsjahr entsprechend seiner Ziele gestaltet. Auch die fade Jahreshauptversammlung ist einen Eintrag und Kurzbericht wert. Likes kaufen Facebook sollte zusätzlich mit der direkten Anfrage an Mitglieder vor Ort und Vereinsfreunde verknüpft werden. Dieses Verknüpfen ist durchaus zeitaufwändig, aber nur teilweise mit Kosten verbunden. Es dient langfristig auch der Präsenz bei potenziellen Sponsoren, zum Beispiel für ein ehrgeiziges, aber teures Vereinsprojekt in den nächsten Monaten.

Events außerhalb der Mitgliedschaft organisieren

Highlights jedes Vereins sind besondere Veranstaltungen. Die Weihnachtsfeier mit Freiluft-Lagerfeuer und Schneebar oder die Osterwanderung mit Fackelzug am Abend bringen außerhalb reges Interesse. Zuschauer spenden vielleicht einen kleinen Obolus für Glühwein und Bratwurst. Eventbewerbung von Mund zu Mund oder über den kommunalen Veranstaltungskalender sollte wenigstens vier Wochen vorher und nochmals einige Tage vor dem Event auf Social Media gemacht werden. Denn so lange der Verein noch nicht alt eingesessen ist, sinkt das Interesse offline ebenso schnell wie bei Internet-Aktualisierungen.

Kurse über die Vereinsinhalte anbieten

Der Vereinsinhalt ist bei jeder Gemeinnützigkeit ein Expertenthema. Turn- und Sportvereine können diese Expertise als Kursangebot auch für Nichtmitglieder zugänglich machen. Kirmesverein bringen ihre Tänze bei, Schützenvereine den Umgang mit den verwendeten Sport- und Freizeitwaffen. Das Geld solcher Kurse kann für wohltätige Zwecke gespendet oder für kostenpflichtige Vereinsarbeit verwendet werden. Der Kurs selbst ist eine gute Chance, Öffentlichkeitsarbeit durch Bekanntmachung der Inhalte oder Postings über besondere Kursereignisse zu leisten.

Zielgruppe von morgen: Schnupperevents für Familien

Einer Hüpfburg, dem Duft vom Grill und Musik können vor allem die jüngsten Vereinsbesucher nicht widerstehen. Wie Unternehmen können Vereine am Tag der offenen Tür ihre Mitglieder, die Vereinsarbeit und bisherige Erfolge einem lokalen Publikum vorstellen. Bilder und Text vom Schnupperevent sind für Social Media Gold wert. Sie zeigen den Verein als offen und seine Events als besuchenswert. Gleichzeitig sind die Schnappschüsse ideale Werbung für das nächste Event. Kommentare von Besuchern der Veranstaltung können vom Social-Media-Beauftragten sofort als Verbesserungsvorschläge aufgenommen werden.

Sich mit anderen Vereinen verbünden

Was ein Verein nicht leisten kann, ist vielleicht Thema eines anderen Vereins in der Region. Vor allem zu Beginn ab Vereinsgründung sind die »alten Hasen« der Gemeinnützigkeit gerne beim Verbesserungs- und Aufbauprozess behilflich. Deren Mitglieder wiederum sind vielleicht potenzielle Neumitglieder bei den Neulingen. Ein gutes Vereinsnetzwerk hat es zum Beispiel leichter, Fördergelder der Kommune und des Bundeslandes für besondere Projekte zu bekommen. Ehrenamtlich involviert ein solches Vereinsnetzwerk viel mehr Außenstehende als jeder Verein für sich allein.

Fazit:
Ein schwieriges Unterfangen neu gegründeter Vereine ist die Mitgliedergewinnung und Akzeptanz bei Außenstehenden. Strategisch ist es deshalb nötig, das Vereinsthema und Vereinsleben durch ständige Aktualisierung der Präsenz aktiv sichtbar zu machen. Maßnahmen online und offline werden dazu am besten werbewirksam wie in einem Gewerbebetrieb – nur ohne den kommerziellen Zweck – kombiniert.

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