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In der Vergangenheit haben wir uns bereits einmal mit dem Thema Stielwarzen und wie man sie los wird beschäftigt. Da das Thema viele beschäftigt, haben wir mit dem Dermatologen Dr. Christoph Liebich über das Thema gesprochen.
Herr Dr. Liebich, was genau sind Stielwarzen und wie unterscheiden sie sich von normalen Warzen?
Der erste Unterschied ist, dass Stielwarzen, sogenannte Fibrome, trotz ihres Namens, keine wirklichen Warzen sind. Es sind vielmehr Hautwucherungen des Bindegewebes, die sowohl bei Frauen, als auch bei Männern auftreten. Anders als normale Warzen entstehen sie nicht durch eine Infektion, sondern durch eine Wucherung der Hautzellen. Daher kann man sich auch nicht mit Stielwarzen anstecken. Weshalb sie sich bilden, ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Die Medizin geht jedoch davon aus, dass die Entstehung zum Teil auch genetisch bedingt ist. Sie treten bei fast jedem Menschen im Laufe des Lebens auf. Allerdings werden Stielwarzen verstärkt bei übergewichtigen und älteren Menschen festgestellt. Dies liegt besonders daran, dass sie sich bevorzugt in Faltenregionen verbreiten.
Woran erkennt man eine Stielwarze?
Stielwarzen bilden sich häufig am Hals, in der Leistenregion, auf den Augenlidern oder auch in der Achselhöhle. In den meisten Fällen werden sie nur einige Millimeter groß und ähneln kleinen, warzenartigen Hautüberschüssen. Grundsätzlich kann man eine Stielwarze an folgenden Merkmalen erkennen:
- Längliche bis rundliche, ca. 2 bis 10 Millimeter große Hautanhängsel
- Hautfarben oder nur ein wenig dunkler (bei Entzündung rötlich oder schwarz)
- Weich und einfach zu bewegen
- Schmerzlos bei Berührung
- Treten einzeln oder vermehrt auf
- Bilden sich nicht selbstständig zurück
Wenn Patienten unsicher sind, ob es sich wirklich um eine Stielwarze oder um eine gewöhnliche Warze handelt, können wir in der Dermatologie Klarheit schaffen.
Sind Stielwarzen denn gefährlich?
Die weichen Fibrome sind grundsätzlich weder gefährlich noch schmerzhaft. Allerdings empfinden viele Betroffene sie als optischen Makel und entscheiden sich daher zur Entfernung. Schmerzhaft wird es, wenn sich die Wucherungen entzünden. Besonders groß ist das Risiko, wenn die Warzen an Kleidungs- oder Schmuckstücken reiben oder hängenbleiben. Auch beim Rasieren unter den Achseln gilt höchste Vorsicht. Sobald es zu einer Entzündung kommt, sollte man einen Arzt aufsuchen.
Wie entfernen Sie Stielwarzen in Ihrer Praxis?
Es gibt unterschiedliche Methoden, mit denen man als Dermatologe die Fibrome behandeln kann. Die Wucherung kann mit Hilfe der Elektrokoagulation verbrannt oder mit der bewährten Kryotherapie vereist werden. Weitere Vorgehensweisen sind die Behandlungen mit einem Laser oder das Abschneiden in einem chirurgischen Eingriff mit einem Skalpell.
Ist es möglich, die Hautwucherung ohne Arztbesuch zu Hause zu entfernen?
Ja, allerdings sollte man dafür nur speziell entwickelte Produkte verwenden. Problematisch wird es, sobald Betroffene versuchen, die Warze abzubinden oder mit einer Schere abzuschneiden. Dies kann nicht nur zu Infektionen führen, sondern auch unschöne Narben hinterlassen. Daher raten wir von dieser Art der Selbsttherapie stark ab. Empfehlenswert sind Präparate aus der Apotheke oder online zu bestellen, die Stielwarzen gezielt und sicher vereisen.