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Kuba ist bekannt für seine vielfältigen, Epoche machenden „Tonschöpfungen“ wie Guaracha, Balero, Danzón, Mambo, Cha-Cha-Cha und andere mehr. Sie haben die Welt erobert und werden rund um unseren Planeten gespielt, getanzt, gepfiffen und gesungen. So weiß man auch, dass „El Reguetón“ ein Kind des Reggae und des Hio Hop aus Jamaika sowie der Straßenmusik der USA ist. Diese machten sich im Verlaufe der 80-er Jahre des letzten Jahrhunderts in Lateinamerika hör- und sichtbar und ihre Stilrichtungen begeistern noch heute hauptsächlich die Jugend in Kuba, Puerto Rico und San Domingo. Sie können  auf treue Interpreten wie die Kubaner Osmany Garcia, El Chacal, Yakarta, William el magnifico, Los Desiguales, El Misha sowie die Puertorikaner Vico C, Dady Yanky und Tego Calderon zählen.

Jetzt geht es aber um zwei Jugendlichen aus Santiago de Cuba mit Informatik-Hochschulabschluss. Beide arbeiten als Techniker an der Universidad de Oriente und in einem neuen Computerklub für Jugendliche:  LEANDRO IZAGUIRRE HERNANDEZ und YSMANI LUIS BANDERA CLARK. Die beiden präsentieren sich als  Duo unter dem Namen „Los Señores de la Moda“  und sind Sänger des Reguetón. Sie sind bekannt geworden durch Einzel- oder Gruppenauftritte bei Tele Turquino, Radio CMKC und Mambi, in Cabarets wie La Claqueta, Tropicana Santiago, San Pedro del Mar, La Presidencia und Beteiligungen an Inszenierungen mit Candy Man y Baby Salsa.

Die bisherigen Erfahrungen ließen sie ein paar interessante Schlüsse ziehen, die zu Entschlüssen gereift sind. So wendet sich Leandro mit Enthusiasmus mir zu:  Schreib, Journalist, dass sich der kubanische Reguetón in völliger „Entwicklungsphase“ befindet. Wir sind entschlossen, aus ihm einen echten Kubaner zu machen, wozu Yasmani und ich unser Möglichstes beitragen wollen. Zielbewusst kreieren sie unabhängig voneinander Texte und passende, rhythmisch feurige Musik dazu,  die bewusst  weder vulgär noch geschmacklos sein sollen. Leider ist dies heute bei sehr populären Interpreten recht häufig der Fall, was jedoch in keiner Weise die Bildung eines edlen Musikempfindens  fördert. Das kommt zwar bei der Jugend, die leider zu Mangel an Kultur neigt, eher gut an. Die vorherrschenden Ursachen des schlechten Musikgeschmacks und dessen Konsum  ist zweifellos beim  Niveau der durch Radio und Fernsehen ausgestrahlten Sendungen in Kuba zu finden.  Offenbar wird kein Wert mehr auf die Textqualität gelegt. Sie handeln von Sex oder anderen,  persönlichen Unarten der Interpreten. Dabei wird der Übermittlung von korrekter Musikethik, die der eigentlichen Identität der kubanischen Kultur entsprechen würde,  zu wenig,  wenn gar nicht mehr, Rechnung getragen.

Leandro und Yasmani sind eifrig daran,  Musikstücke für eine CD zu schaffen. Dabei beschäftigen sie sich intensiv mit dem literarischen Gehalt der Texte, bauen ihr musikalisches Wissen ebenso   auf und schleifen an ihrer professionellen  Musikausbildung, um später auch den Videomarkt zu betreten. Dabei vertiefen sich die beiden  in das typisch Scherzhafte und Doppelsinnige, das  die Schöpfer des Guaracha,  Nico Saquito und Faustino Oramas  meisterhaft auszeichnete, um es ebenfalls in den Reguetón einzubringen. Auch die Fusionierung des eigenwilligen, kubanischen Stils mit traditionellen Musikgenerationen in die Ausdrucksweise gilt es zu verwirklichen. All dies fordert die beiden natürlich mehr und mehr, wobei Leandro und Yasmani  der angestammten Informatik gegenüber dieses Musikschaffen vorziehen.

Das erste Ziel heißt,  das vorherrschende Musikniveau im städtischen Umfeld zu heben und zu bereichern. Danach sollen nationale und internationale Rhythmen eingebracht werden und die Anerkennung des echt kubanischen Reguetón  in  sich ausweitenden Kreisen gelingen.

Die „Señores de la Moda“  sind überzeugt, damit weite Ziele zu erreichen und einen bereichernden Beitrag an die Musik Kubas zu leisten. Wobei sie, wohl verstanden auf die Unterstützung der Musik- und Künstlerwelt angewiesen sind und vertrauensvoll auf diese aus nah und fern  zählen.

 

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