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Kaffeeröstung Arten – welche Unterschiede gibt es?

Es gibt viele Methoden, Kaffeebohnen zu rösten. Welche Kaffeeröstung-Arten es gibt, wie sie sich unterscheiden und wie sie dabei helfen, das perfekte Aroma herauskitzelt, zeigen wir in diesem Beitrag. 

Kaffeeröstung und -zubereitung ist nicht nur Handwerk und Kreativität, sondern vor allem Dreh- und Angelpunkt im Leben eines Rösters bzw. einer Rösterin. Der Röster und Gründer von Roastclub, Lennart Altscher, hat seine Leidenschaft mal so auf den Punkt gebracht:

Als Röster oder Rösterin denkt, lebt und liebt man Kaffee – und das soll auch jede:r schmecken!”

Hinter dieser Aussage steckt jedoch mehr als nur eine große Begeisterung und Liebe für Kaffeebohnen. Die Kaffeeröster sollen das ganz individuelle Röstprofil der Bohnen finden und daraus einen einzigartigen Kaffeecharakter entwickeln – die „Seele“ des Kaffees hervorbringen.

Erst wenn alle Feinheiten perfekt ausgeklügelt sind und ideal harmonieren, also wenn die Bohnen nach der Röstung das perfekte Aroma entfaltet haben, wird es im Röstvorgang und System abgespeichert. Dieses Profil wird dann auf die Bohne genau eingestellt und damit zum Geheimrezept einer jeden Rösterei. Damit wir unseren Lieblingskaffee nicht nur einmal, sondern immer wieder genießen können.

Spitzenqualität – vom Rohkaffee bis in die Kaffeetasse

Für einen außergewöhnlichen und aromatischen Kaffee ist ein qualitativ hochwertiger Rohkaffee die Grundvoraussetzung. Um die Qualität zu bewerten, können Siegel helfen, etwa das der Specialty Coffee Association (SCA).

Welche Kaffeeröstung Arten gibt es?  Trommelröstverfahren vs. Industrieröstung

Die Trommelröstung ­

Kaffeeröstung Arten
Foto: Mike Kenneally/ Unsplash

Das Trommelröstverfahren lässt die Aromen der Kaffeebohnen durch die zeitaufwendige Röstung von mindestens 12 Minuten ideal entfalten, denn je nach gewünschter Kaffeesorte werden die Bohnen schonend bei 200 °C bis 225 °C geröstet.
Je länger und dunkler die Kaffeebohnen geröstet werden, desto kräftiger und intensiver wird der Geschmack der Kaffeebohnen, der von Röstaromen geprägt ist. Die Methode ist aufwendig und erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl der Röster – doch das perfekte Aroma der Kaffeebohnen hängt von der Kaffeeröstung ab.

Die Heißluftröstung

­Dieses Verfahren wird meist in industriellen Kaffeeröstereien eingesetzt. Der Fokus liegt hier verstärkt auf der Masse und nicht auf dem Handwerk selbst. Eine Heißluftröstung kann bis zu 4 Tonnen Kaffeebohnen pro Stunde rösten. Trommelröster haben im Vergleich dazu einen viel geringeren Durchsatz. So ein großes Volumen kann bei diesem Verfahren, im Vergleich zur Trommelröstung, deutlich schneller geröstet werden: In etwa 2 Minuten werden die Bohnen, statt mit 200 °C bei der Trommelröstung, mit 400 °C bei Heißluft geröstet. Ein schnelles Verfahren, was jedoch dazu führen kann, dass sich die Aromen nicht richtig entfalten können und der Kaffee geschmacklich eher wenig komplex ist.

Industrielles Rösten

Industrielles Rösten ist die Massenproduktion von Kaffeebohnen, wie sie in vielen Fabriken und Industrieunternehmen durchgeführt wird. Der Prozess findet mit großen Maschinen bei einer höheren Temperatur von bis zu 400 °C statt. Die Kaffeebohnen rösten durch die hohe Temperatur viel schneller und die Maschinen sind so programmiert, dass sie einen bestimmten Röstgrad erreichen. Diese Methode ist effizienter, lässt dem Röster aber weniger Spielraum, um kreativ zu sein und die Bohnen individuell anzupassen. Das Endergebnis ist oft ein Kaffee mit starkem, intensivem Geschmack, dem jedoch etwas von der Komplexität und dem individuellen Charakter handgerösteter Kaffeebohnen fehlt.


Kaffeeröstung Arten - welche Unterschiede gibt es? -

Der Röstvorgang – Achtung, es wird heiß!

Im wahrsten Sinne des Wortes, denn wenn die geeignete Röstmethode erst einmal festgelegt wurde, kommen die rohen Kaffeebohnen anschließend in den vorgewärmten Röster, werden getrocknet und bei über 200 °C geröstet. Die Farbgebung entwickelt sich von dem ursprünglichen Grün der Bohne zu einem satten Kaffeebraun – und das schon in 7 bis 10 Minuten. Nach etwa 2/3 der Röstzeit blähen sich die Bohnen so sehr auf, dass sie schlussendlich platzen. Dieses Platzen wird auch als “First Crack” bezeichnet. Um den Röstvorgang zum idealen Zeitpunkt zu beenden, ist das handwerkliche Geschick des Röstmeisters gefragt. Anschließend müssen die Bohnen auf das Kühlsieb gegeben werden.
Je länger und dunkler ein Kaffee geröstet wird, desto kräftiger wird sein Geschmack. Je kürzer die Röstzeit (etwa 12 Minuten), desto stärker werden die Fruchtnoten und auch die Säure eines Kaffees betont. Die Röstung bringt also individuell Eigenschaften hervor und sorgt damit für den einzigartigen Kaffeegenuss.

Was passiert bei der Kaffeeröstung?

  1. Während des Erhitzens verfärben sich die Bohnen von grün zu dunklem Kaffeebraun
  2. Die Kaffebohnen blähen sich aufgrund des Feuchtigkeitsverlustes auf.
  3. Die Bohnen platzen. Das nennt man “First Crack” bezeichnet und ist ein wichtiger Indikator dafür, wann der gewünschte Röstgrad erreicht ist.
  4. Danach entscheidet der Röstmeister wann der Röstvorgang beendet werden soll.
  5. Die Bohnen müssen dann aus dem Röster genommen und auf ein Kühlsieb gelegt werden, damit sie nicht weiter kochen. Die Bohnen müssen dann vorsichtig aus dem Röster genommen und auf ein Kühlsieb/Gestell gelegt werden, um abzukühlen und sich zu stabilisieren.

Je nachdem, wie lange und wie dunkel ein Kaffee geröstet wird, kann er sehr unterschiedliche Eigenschaften haben

Helle Röstung vs. dunkle Röstung – Kaffeeröstung Unterschiede

Kaffeeröstung Arten - welche Unterschiede gibt es? -Ein Farbspiel mit Geschmack, denn für die helle Röstung werden die Kaffeebohnen bei geringeren Temperaturen geröstet. Sie entwickeln dadurch weniger Röstaromen und eignen sich hervorragend für die Filterkaffeemaschine. Für alle, die es lieber etwas milder mögen, aber dennoch einen kleinen Wachmacher am Morgen brauchen, ist diese Röstung ideal geeignet, denn in den Bohnen steckt noch eine Menge Koffein.

Du bist eher ein Fan des Espressos und magst deinen Kaffee lieber kräftiger? Dann wäre die dunkle Röstung genau nach deinem Geschmack. Diese Röstart eignet sich besonders gut für Espresso und bringt einen aromatisch kräftigen Geschmack mit sich.

Hell oder dunkel – wie finde ich für mich die passende Röstung?

Geschmack: Das Aroma des Kaffees wird durch eine Vielzahl von Faktoren bestimmt, darunter die Art der Bohne, das Röstverfahren und der Mahlgrad. Dunklere Röstungen haben in der Regel ein intensiveres Aroma, da der Röstvorgang die natürlichen Öle in den Bohnen zum Vorschein bringt. Helle Röstungen haben einen delikateren Geschmack, da sie kürzer geröstet werden und nicht so viele natürliche Öle entwickeln.

Koffeingehalt: Auch der Koffeingehalt des Kaffees variiert je nach Röstung. Dunklere Röstungen enthalten in der Regel weniger Koffein, da durch den Röstprozess ein Teil der Koffeinmoleküle abgebaut wird. Helle Röstungen enthalten mehr Koffein, da sie kürzer geröstet werden und nicht so viele Koffeinmoleküle abgebaut werden.

Säuregehalt: Auch der Säuregehalt des Kaffees wird durch die Röstung beeinflusst. Dunklere Röstungen sind in der Regel weniger sauer, da durch den Röstprozess einige der Säuren in den Bohnen abgebaut werden. Helle Röstungen sind säurehaltiger, da sie kürzer geröstet werden und nicht so viele der Säuren in den Bohnen abgebaut werden

5 Geheimtipps für leckersten Kaffee von Hamburgs Röstmeister Erik Brockholz

Kaffee ist für einen guten Start in den Tag unabdingbar. Und auch im Tagesverlauf unverzichtbar. Worauf man bei der Zubereitung achten muss, darüber sprachen wir mit dem Röstmeister Erik Brockholz aus Hamburg. Er hat seine Tipps für den leckersten Kaffee verraten.

Kaffee richtig aufbewahren

Gerösteter Kaffee ist ein Frischeprodukt und verliert im Laufe der Zeit an Aroma. Hat man die Packung einmal geöffnet, empfiehlt es sich, den Kaffee zügig zu verbrauchen. Am besten kauft man Kaffee in kleinen Mengen – Bohnen verlieren nach ca. 4 Wochen ihr Aroma, gemahlener Kaffee schon nach 2 Wochen. Dem Aromaverlust kann man durch eine optimale Lagerung vorbeugen, indem man den Kontakt des Kaffees mit Sauerstoff, Feuchtigkeit, Wärme und Licht vermeidet. Ganz wichtig: Kaffee gehört NICHT in den Kühlschrank! Kaffee zieht Gerüche und Feuchtigkeit an – und davon gibt es im Kühlschrank reichlich. Da hilft auch keine Dose. Lagere deinen Kaffee stets lichtgeschützt und trocken.

Der perfekte Mahlgrad

Eine Wissenschaft für sich: der perfekte Mahlgrad für deinen Kaffee. Dazu gibt es eine einfache Formel: Je länger der Kaffee mit dem Wasser eine Beziehung eingeht, desto grober sollte dein Kaffee gemahlen sein. Ein gutes Beispiel ist hier die French Press: Hier solltest du sehr grobkörnigen Kaffee verwenden. Je kürzer der Kaffee mit dem Wasser eine Beziehung eingeht, desto feiner muss der Kaffee gemahlen werden. Sehr fein gemahlener Kaffee ist ideal für die Zubereitung mit der Aeropress.

Die richtige Kaffeemenge

Jede Brühmethode ist unterschiedlich und jeder Geschmack ist es natürlich auch. Dennoch haben wir gute Erfahrungen mit der Faustformel „60/1“ gemacht. Das heißt: 60 g Kaffee kommen auf 1 l Wasser. Für eine Tasse (250 ml) nehmen wir 16 g Kaffee, damit schmeckt es uns am besten.

Kaffee Meister

Auf die Wasser- und Brühtemperatur achten

Die perfekte Brühtemperatur für Kaffee beträgt 64-96 Grad Celsius. Was viele nicht wissen: Herkömmliche Filterkaffeemaschinen schaffen aber nur 80-83 Grad Celsius. Wenndu deinen Kaffee aufbrühst, dann koche das Wasser zu- nächst auf, lasse es 1-2 Minuten abkühlen und nutze es dann für die Zubereitung dei- nes Kaffees. Probiere deinen Kaffee auch bei verschiedenen Temperaturen. Ein frisch aufgebrühter und noch heißer Kaffee schmeckt anders, als wenn er warm, lauwarm oder kalt ist. Genieße hier die vielen Aromen, die dein Kaffee zu bieten hat.

Die passende Zubereitungsmethode

Hier kommt es vor allem darauf an, welcher Kaffeetyp du bist. Filterkaffee oder Espresso? Denn davon hängt ab, welche Zubereitungsmethode du für deinen Kaffee wählen solltest. Oft wird ein Filterkaffee in einem Vollautomaten zuberei- tet und man wundert sich darüber, dass dieser nicht schmeckt. Die Extraktionszeit im Vollautomaten ist für einen Filterkaffee viel zu kurz. Es ist ganz einfach: Espressobohnen gehören in den Vollautomaten und bereits gemahlene Filterkaffees eignen sich für die Zubereitung mit dem Handfilter. So erhält man das optimale Geschmackserlebnis.

 

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