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Fasten – diese 10 Fastenmethoden solltest Du kennen

Egal ob Heilfasten nach Buchinger, Basenfasten oder Intervallfasten: Fastenmethoden, bei denen für einen begrenzten Zeitraum auf den normalen Speiseplan verzichtet wird, um den Körper zu entschlacken und zu engiften, sind sehr beliebt. Ich habe eine weile gebraucht, um mich bei den ganzen Fastenmethoden zu Recht zu finden. Daher stelle ich Dir hier die Fastenmethoden vor, die Du kennen solltest.

Das religiöse Fasten ist vielen zwischen Aschermittwoch und Ostern bekannt, aber auch die Adventszeit war einst christliche Fastensaison, die wohl aus zu viel Lust an Glühwein, Keksen und Gänsebraten aus der Mode gekommen ist. Inzwischen ist aber Fasten wieder in.

Fasten – das sind die beliebtesten Fastenmethoden

Intervallfasten

Intervallfasten, oder auch intermittierendes Fasten genannt, ist in aller Munde und ruft mit der einfachen „Essen mit Blick auf die Uhr“-Methode auch Fastenjünger auf den Plan, die keine Lust auf eine komplette Nahrungsumstellung haben. Nach einem festgelegten 16:8-Rhythmus darf täglich innerhalb von acht Stunden normal gegessen werden, während der restlichen 16 Stunden gönnt man dem Magen Ruhe. Diese einfache Handhabe gefällt den vielen, in meinem Umfeld kennen und nutzen das Fastenprogramm einige, das einfach in den Alltag integriert werden kann und seine entschlackende Wirkung schnell zeigt.

Heilfasten nach Buchinger 

Eine der bekanntesten Entschlackungsmethoden ist das klassische Heilfasten nach Buchinger. Erfunden vom deutschen Arzt und Naturheilkundler Otto Buchinger (1878 bis 1966) ist an mindestens fünf Tagen nur der Verzehr von Gemüsebrühe und verdünnten Säften, in geringer Menge auch Milchprodukten, erlaubt. So kann der Körper eine ausreichende Dosis an Kalorien, Vitaminen und Mineralien aufnehmen. Vielfältige positive Wirkungen auf den Organismus wie Stoffwechselaktivierung und Fettabbau werden dem Buchingerfasten zugeschrieben. Viele haben mit dieser Fastenmethode bereits gute Erfahtungen gemacht.

Suppenfasten und Saftfasten 

Hier gibt es zwei sich ähnelnde Detoxtrends: Das „Suppenfasten“ und das „Saftfasten“.  Bei beiden Varianten soll der bewusste Verzicht auf feste Nahrung den Körper entgiften und entlasten. Das „Souping“ (Suppenfasten) dauert in der Regel neun Tage, an denen ausschließlich warme und kalte Suppen mit reichlich Gemüse und Obst auf den Tisch kommen. Auf Kohlenhydrate muss dabei nicht verzichtet werden, eine wärmende Kartoffelsuppe an kalten Wintertagen ist also erlaubt.

Das kalorienärmere Saftfasten dauert meistens nur über ein Wochenende, an dem täglich bis zu sieben Gläser frische Obst- und Gemüsesäfte getrunken werden. Dazu gibt es reichlich Wasser und Tee. Der Stoffwechsel soll so entlastet und das natürliche basische Gleichgewicht des Körpers wiederherstellen werden. Durch die geringe Kalorienzufuhr können typische Nebenwirkungen Schwäche und Kraftlosigkeit sein, jedoch sollte man sich ausreichend bewegen. Sowohl das Suppen- als auch das Saftfasten werden gerne als simple Turbo-Entgiftung genutzt.

Basenfasten 

Das Säure-Basen-Gleichgewicht wieder in Einklang bringen. Wenn man sich müde und kraftlos fühlt und der Körper einfach nicht fit zu sein scheint, könnte dies an einem übersäuerten Organismus liegen. Gründe sind eine Fehlernährung mit zu viel säurebildenden Lebensmitteln, aber auch Stress, zu wenig oder gar zu viel Bewegung können dem Körper sauer aufstoßen. Eine Basenkur hilft den ausgeglichenen Säure-Basis-Haushalt wiederherzustellen. Dabei ernährt man sich eine Woche lang ausschließlich von basischen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Samen, Nüssen oder Pilzen. Nicht auf die Teller kommt alles Säurehaltige, wie Getreide und tierisches Eiweiß. Dazu trinkt man jeden Tag zwei bis drei Liter stilles Wasser. Die gesunde Nahrungsaufnahme des Basenfastes, muss dank vielfältiger Rezeptideen auf gar keinen Fall langweilig sein. Wie man eine Basenfastenkur richtig angeht haben wir hier beschrieben.

F.X. Mayr Kur

Bereits seit Jahrhunderten ist bekannt, wie wichtig ein gesunder Darm für das allgemeine Wohlbefinden ist. Wenn Die Darmflora ins Ungleichgewicht gerät und sich erste Symptome wie Blähungen, Bauchweh oder ein schwaches Immunsystem bemerkbar machen, kann eine komplette Reinigung des Verdauungssystems wie eine Art Neustart für den Körper wirken. Genau diesen Ansatz verfolgt die Fastenmethode nach F.X. Mayr. Entwickelt vom österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr (1875 bis 1965) geht es bei der naturheilkundlichen Detoxkur hauptsächlich darum, den Darm zu sanieren. Das Kurprogramm baut sich auf den vier Prinzipien Schonung, Säuberung, Schulung und Substitution auf und beinhaltet die drei Phasen Teefasten, Milch-Semmel-Kur und Ableitungsdiät. Die Mayr-Kur bieten auch Gesundheitsresorts während eines zwei- bis vier-wöchigen Aufenthalts an. Die entschlackende Wirkung einer Darmsanierung, um sich vitaler und entlastet zu fühlen, schätzen viele.

Schrothkur 

Wer bei einer Schrothkur an getreidereiche Kost denkt, der irrt. Die Fastenart geht auf den Fuhrmann Johann Schroth (1798 bis 1856) zurück, der das Naturheilverfahren erfand, um sein kaputtes Kniegelenk zu heilen. Die kurzfristig angewandte Methode, die den Körper entschlacken, den Stoffwechsel auf Trapp und gegen Krankheiten vorbeugen soll, stützt sich auf vier Säulen mit Trinkverordnung, vegetarischer Diät, Kurpackungen sowie Ruhe und Bewegung. Durch den rhythmischen Wechsel zwischen Trink- und Trockentagen findet im Körper eine Art natürliche Gewebsdrainage statt, die die Selbstheilungskräfte aktiviert. Neben Mineralwasser, Tee und Säften darf an den “Trinktagen” auch trockener Kurwein in moderaten Mengen getrunken werden. Die kalorienarme Kost mit vielen Kohlenhydraten aber wenig Salz, Fett und Eiweiß fördert die Gewichtsabnahme. Die Schrothschen Packungen sind nasskalte Ganzkörperwickel, die in den frühen Morgenstunden angewendet werden, um ein „Heilfieber“ zu erzeugen, das Stoffwechselrückstände ausschwemmt. Ein leichtes Sportprogramm mit Yoga, sanften Wanderungen und Faszientraining sowie viele Ruhepausen runden die Detoxkur ab. Auf Grund der umfangreichen Handhabe, sollte eine Schrothkur nur unter fachmännischer Begleitung durchgeführt werden. Ein Schrothkur-Mekka ist Oberstaufen im Allgäu – es ist Deutschlands einziges offizielles Schroth-Heilbad, rund 50 Hotels und Pensionen haben sich hier auf das Gesundheitsangebot spezialisiert. Eine Schrothkur ist also keine Fastenmethode, die sich für zu Hause eignet.

Fasten - Übersicht Fastenmethoden
Teefasten. Foto: Miti/ Unsplash

Teefasten

Hartgesottene Fastenfans setzen auf das Teefasten. Es ist eine strenge Form des Heilfastens, bei der komplett auf feste Nahrung verzichtet wird. Darum ist diese Entgiftungsvariante nur etwas für absolut gesunde Menschen, die sich außerdem das „Go“ von ihrem Hausarzt einholen sollten. Während der Fastendauer von zwei bis drei Tagen reduziert sich die Kalorienaufnahme auf null. Getrunken werden ausschließlich drei bis fünf Liter Tee am Tag. Die große Flüssigkeitsmenge soll dabei helfen ein Sättigungsgefühl zu empfinden und Giftstoffe schnell aus dem Körper zu leiten. Während der Fastentage sollten die Teesorten abwechslungsreich sowie von hoher Qualität ohne Zusätze wie Farbstoffe oder Aromen sein. Geeignete Teesorten zum Entgiften sind Holunderblüten- und Lindenblütentee, besonders magenfreundlich ist Kamillentee. Zum Süßen eignet sich im Notfall eine kleine Menge Honig. Wichtig: Vor und nach der Fastenzeit sollte der Körper mit vitaminreicher Schonkost langsam an die Nahrungsumstellung gewöhnt werden.

Ayurvedisches Fasten 

Wer ein bisschen Exotik in seinen Fastenalltag bringen möchte, setzt auf Ayurvedisches Fasten. Sogenanntes “Null-Fasten” empfiehlt die traditionelle Heillehre Ayurveda nur selten, da es die Verdauungskraft (Agni) reduziert und den „Vata-Typ“ erhöht. Das Gleichgewicht der Ayurveda-Typen (Doshas) Vata, Pitta oder Kapha soll im Körper aber immer ausgeglichen sein. So empfiehlt die indische Heillehre besser eine gewisse Zeit lang die Nahrungsaufnahme zu reduzieren. Zum Beispiel in dem man auf das Frühstück verzichtet und abends eine Gemüsesuppe zu sich nimmt. Mittags setzt die ayurvedische Fastenkunde auf strikte vegane Kost. Geeignet für eine ayurvedische Fastenkur sind zum Beispiel gelbe Mung Bohnen, Dals oder Suppen. Fasten nach Ayurveda scheint hier zu Lande noch ein Geheimtipp zu sein.

Früchte und Wasser-Fasten
Früchte und Wasser.

Früchtefasten 

Im deutschen Winter haben heimische Früchte leider keine Saison – diese Fastenmethode empfiehlt sich für den Sommer. Früchtefasten ist ein natürliches Detoxverfahren, bei dem innerhalb einer Woche drei- bis fünfmal täglich nur frisches Obst, Nüsse und Gemüse auf die Teller kommen. Reguliert werden dabei der Säure-Basen-Haushalt sowie die Hormon- und Antikörperproduktion, der Stoffwechsel und das Immunsystem werden aktiviert. Gerade wer beim Entgiftungsprogramm nicht ganz auf feste Nahrung verzichten möchte, findet beim Früchtefasten eine stärkende Alternative. Die Zufuhr an Vitaminen und Ballaststoffen belebt den Körper gerade in den grauen Monaten.

Wasserfasten 

Fasten nur mit Wasser ist eine beliebte jedoch auch radikale Form, um den Körper zu entschlacken. Hierbei gilt es über einen bestimmten Zeitraum komplett auf feste Nahrung und Flüssigkeiten zu verzichten – außer natürlich auf Wasser. Experten raten das Wasserfasten an einem bis maximal drei Tagen anzuwenden, Menschen mit Herzkreislauf- und Nierenerkrankungen sollten aber komplett vom Wasserfasten absehen. Wichtig ist, den Körper auf die Nahrungspause langsam vorzubereiten, zum Beispiel sollte drei Tage vorher der Speiseplan auf gekochten Reis, Gemüse oder Obst umgestellt werden. Beim Wasserfasten selbst sollten pro Tag drei Liter getrunken werden, die zusätzliche Aufnahme von Natrium ist unbedingt notwendig, da Kochsalzmangel lebensgefährliche Folgen haben kann.

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